Ablöse
Ewald Stadler neuer BZÖ-NÖ-Chef
06.04.2009
Der 47-Jährige wurde beim Landeskonvent mit 97,7 Prozent gewählt - Er gilt außerdem als Favorit für den Orangen Spitzenkandidaten für die EU-Wahl.
Ewald Stadler ist neuer Obmann des BZÖ-Niederösterreich. Der Nationalratsabgeordnete und frühere Volksanwalt folgt in dieser Funktion auf Christine Döttelmayer, die ihr Amt Ende Februar zurückgelegt hatte. Der 47-Jährige ist am Freitag bei einem Parteitag mit 97,7 Prozent der Stimmen gewählt worden.
Bestellt wurden auch vier Stellvertreter, die für das BZÖ-NÖ jeweils für ein Landesviertel zuständig sind: Elisabeth Kaufmann-Bruckberger (Industrieviertel), Claudia Tobias (Mostviertel und Zentralraum), Markus Josl (Waldviertel) sowie Martin Thelen (Weinviertel). Letzterer arbeitet derzeit in der österreichischen Botschaft in Islamabad in Pakistan, die Geschäfte führt Gerhard Ladinig.
6,3 % bei EU-Wahl
Als kurzfristiges Ziel für das BZÖ-NÖ nannte
Stadler, bei der EU-Wahl am 7. Juni möglichst auf jenes Ergebnis der
vergangenen Nationalratswahl im September 2008 zu kommen. Damals erreichte
das BZÖ in Niederösterreich 6,35 Prozent. Langfristig wolle das Bündnis,
beim Urnengang 2013, den Einzug in den NÖ Landtag schaffen, so Stadler.
Alternative zur ÖVP
Das BZÖ-NÖ sei eine echte Alternative
zur ÖVP-NÖ, die gebe es derzeit nicht, so Stadler. Es gelte, die Menschen
aus dem "Bevormundungskorsett" der Parteien zu befreien. In keinem
Bundesland gebe es da so viel Nachholbedarf wie in Niederösterreich, meinte
er. Was das Budget des BZÖ-NÖ betreffe, so werde dies mit der Bundespartei
verhandelt werden. Stadler bekräftigte jedoch, das Bündnis in
Niederösterreich sei schuldenfrei, und alle Forderungen beglichen.
Auch auf aktuelle politische Themen ging Stadler ein. So forderte er in der Bildungsdebatte eine "Stechuhr für Lehrer". Die Pädagogen sollten ihre gesamte Arbeitszeit, Stadler nannte 40 Stunden pro Woche, am Dienstort verrichten. Nur sollte der auch so ausgestattet sein, dass dort ein entsprechendes Arbeiten möglich sei. Jeder Lehrer sollte über einen eigenen PC und einen eigenen Arbeitsplatz verfügen.