U-Ausschuss

Ex-Mitarbeiter von Hochegger wehren sich

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Frühere Angestellte kritisieren "Nebelgranate" ihres Ex-Chefs.

Rund 30 Millionen Euro soll Peter Hochegger von 2000 bis 2010 allein von der Telekom Austria bekommen haben - einen Teil der Mittel hat der Lobbyist und PR-Berater an Parteien und Politiker weiterverteilt. Dass Hochegger in seinem Versuch, sämtliche Parteien in den Strudel der Telekom-Affäre zu ziehen, neben hochrangigen Ex-Politikern auch zahlreiche einfache Ex-Mitarbeiter seiner Agentur als Mitglieder seines politischen " Netzwerkes " genannte hatte, werten diese jedoch als "Ablenkungsmanöver" und Nebelgranate. Sie üben scharfe Kritik an ihrem früheren Chef.

Schneider und Jenewein empört
Besonders empört, von ihrem ehemaligen Arbeitgeber Hochegger in eine Reihe mit unter Korruptionsverdacht stehenden Ex-Politikern gestellt zu werden, sind Andreas Schneider und Martin Jenewein. Beide starteten ihre Berufslaufbahn als parlamentarische Mitarbeiter der ÖVP, wechselten später zu Hocheggers PR-Agentur und betreiben mittlerweile eine eigene Firma. Er habe bei Hochegger als Junior-Consultant etwa 3.000 Euro brutto im Monat verdient, sagte Jenewein der APA: "Das hat nichts mit einem Minister zu tun, der sein Adressbuch vergoldet."

Ähnlich Jeneweins Partner Schneider, der sich nicht vorstellen kann, von Hochegger wegen seiner politischen Kontakte angestellt worden zu sein: Er selbst und auch die meisten anderen von Hochegger genannten früheren Mitarbeiter seiner Agentur seien "normale Angestellte" mit normalen Gehältern gewesen. "Es ist eine Sauerei, da in einem Atemzug genannt zu werden mit Ex-Politikern, die offenbar horrende Konsulentenverträge gehabt haben." Zumal sie beide nach ihrem Abgang von Hochegger geklagt worden seien, wie Schneider sagt.

"Ablenkungsmanöver"
Jenewein und Schneider nehmen diesbezüglich auch die von Hochegger als rote und grüne Kontakte genannten Ex-Mitarbeiter in Schutz. So sei der nunmehrige SPÖ-Kommunikationschef Oliver Wagner gerade einmal zwei Wochen bei Hochegger gewesen und habe dann bei Ausbruch der Buwog-Affäre - so wie auch er selbst - die Kündigung eingereicht. Auch der von Hochegger als Grüner Kontakt genannte frühere parlamentarische Mitarbeiter Lukas Schrattenthaler sei nur einige Monate bei dessen Agentur gewesen. "Das ist ein Ablenkungsmanöver vom Herrn Hochegger und das hat er grandios geschafft", kritisiert Schneider mit Blick auf das Medienecho nach dem U-Ausschuss: "Das war exzellent gespint."

Reiter wehrt sich
Auch die von Hochegger als Grünen-Kontakt genannte frühere Agenturmitarbeiterin Brigitte Reiter passt wohl kaum in eine Reihe mit Meischberger, Gorbach und Co. Reiter war von 1992 bis 1994 Mitarbeiterin der Grünen Bundespartei und kam nach mehreren anderen Jobs 1999 zu Hochegger. "Da ging es nicht um parteipolitische Hintergründe, sondern um Qualifikation", betonte Reiter gegenüber der APA. Außerdem habe nicht Hochegger sie angeworben, sondern sie habe de facto eine "Blindbewerbung" an dessen Agentur geschickt. "Da wurden in einem Rundumschlag von Peter Hochegger in alle Richtungen Leute genannt, um von den wirklich untersuchungswürdigen Dingen abzulenken", kritisiert Reiter ihren Ex-Chef.

Langthaler "nie auf irgendeiner Payroll"
Besonders hart ins Gericht geht mit Hochegger die 1999 aus der Politik ausgeschiedene frühere Grünen-Abgeordnete Monika Langthaler. "Der schmeißt mit Dreck um sich und hofft, dass bei Grünen oder Ex-Grünen etwas picken bleibt." Und: "Ich stand nie auf irgendeiner Payroll des Herrn Hochegger." Ihre Firma habe zwar mit der Telekom zusammengearbeitet, aber "die Rechnungen gingen an die Telekom". Einzig ihre Firma "Filmhof GmbH" habe im Zuge eines längeren Kooperation mit der Telekom einmal eine Rechnung an die Hochegger-Firma Valora gelegt - und zwar 2008. Im darauffolgenden Jahr sei die Rechnung für den Sponsoring-Vertrag dann wieder an die Telekom gegangen. Hochegger wolle mit seinem angeblichen Netzwerk nur verdecken, "wer die wirklichen Gauner waren".

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