Den Vorarlberger Freiheitlichen gelang ein personeller Coup.
Nach der ÖVP und der SPÖ haben auch die Freiheitlichen mit ihrer Listenerstellung für die Vorarlberger Landtagswahl 2014 begonnen. Parteichef und Klubobmann Dieter Egger werde in allen Bezirken die Listen anführen, hieß es. Im Bezirk Dornbirn sorgt die Nominierung des ehemaligen "Vorarlberg heute"-Moderators Christoph Waibel, der kürzlich seinen Abschied beim ORF verkündete, für eine Überraschung.
Wie schon 2009 folgen im Bezirk Dornbirn, wo die FPÖ zwei Grundmandate hält, auf Egger der langjährige Landtagsvizepräsident Ernst Hagen sowie der Dornbirner Stadtrat Walter Schönbeck. Auf Platz vier kandidiert neu Christoph Waibel. Die Kandidatur Waibels habe sich aus Gesprächen ergeben, dabei habe man eine "hundertprozentige inhaltliche Übereinstimmung" festgestellt, so Egger. Waibel zeichne sich durch hohe Sympathiewerte und breites politisches Wissen aus und habe das Ohr am Volk, sagte Egger. Waibel, der aus einer freiheitlichen Familie stamme, werde fix für die FPÖ in den Landtag einziehen können. Die Erstellung der übrigen Bezirkslisten soll bis Anfang kommender Woche abgeschlossen sein, die Landesliste folge im Anschluss.
Mehrere Quereinsteiger
Das Beispiel Eugen Freund, der für die SPÖ bei der EU-Wahl antrat, macht damit Schule: Bei der ÖVP Vorarlberg ist mit Martina Rüscher ebenfalls eine inzwischen ehemalige ORF-Moderatorin auf einem wählbaren Listenplatz gereiht. Bei Bekanntwerden ihrer Kandidatur kündigte der ORF die Zusammenarbeit auf. Grund für die Beliebtheit von Quereinsteigern bei der Landtagswahl dürfte das geänderte Persönlichkeitswahlrecht sein, das Vorzugsstimmen höher wertet als bisher. So ziehen etwa auch die Grünen mit einem prominenten Zugpferd, dem bisherigen Landesenergiekoordinator Adi Gross, in den Wahlkampf.