Der tschetschenische Oppositionelle wurde 2009 in Wien ermordet.
Der tschetschenische Präsident Ramsan Kadyrow hat Vorwürfe zurückgewiesen, er sei für den Mord an dem tschetschenischen Oppositionellen Umar Israilov im Jänner 2009 in Wien verantwortlich. Kadyrow habe "niemanden angewiesen, weder direkt noch indirekt, illegale Aktionen gegen Israilow auszuführen", sagte Präsidentensprecher Alwi Karimow am Mittwoch dem Radiosender Moskauer Echo.
Mord auf offener Straße
Das Landesamt für Verfassungsschutz
und Terrorismusbekämpfung (LVT) vermutet nach Angaben eines Sprechers der
Wiener Staatsanwaltschaft den pro-russischen Präsidenten der
Kaukasusrepublik hinter dem Mord auf offener Straße. Der 2006 nach
Österreich geflohene Israilow war Hauptbelastungszeuge in einem Verfahren
der österreichischen Justiz gegen Kadyrow und hatte gegen diesen wegen
Folter- und Mordvorwürfen zwischen 2003 und 2005 aussagen wollen. Bereits
Ende 2006 hatte Israilov vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte
Klage gegen Russland erhoben. Der in Österreich anerkannte politische
Flüchtling hatte vor seiner Ermordung mehrfach vergeblich um Polizeischutz
gebeten, weil er sich bedroht fühlte.
Nach Angaben des Grünen Sicherheitssprechers Peter Pilz, der am Mittwoch schwere Vorwürfe gegen Innenministerin Maria Fekter (V) und das BVT erhoben hatte, gibt es in dem Fall bereits drei Tote. So seien in zwei Informanten nicht nur nicht geschützt, sondern auch noch deren Ausweisung unterstützt worden.