Das Urteil im Teichtmeister-Prozess löste bei der FPÖ Kritik aus und wurde als zu milde bezeichnet. Jetzt meldet sich der Chef der Freiheitlichen zur Causa zu Wort und attackiert die Justiz.
Am Dienstag wurde das Urteil im Prozess um den gefallenen Ex-Burgschauspieler Florian Teichtmeister (43) gefällt: Der 43-Jährige ist am Wiener Straflandesgericht wegen Besitzes und Herstellung von zehntausenden Dateien mit Missbrauchsdarstellungen von Kindern und Jugendlichen zu zwei Jahren Haft verurteilt und in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen worden. Teichtmeister bekam sowohl die Haftstrafe als auch die Unterbringung im Maßnahmenvollzug unter Setzung einer fünfjährigen Probezeit bedingt nachgesehen. Mit der Entscheidung des Gerichts steht fest, dass Teichtmeister nicht ins Gefängnis muss, und ihm bleibt auch die Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum erspart. Das Urteil im Teichtmeister-Prozess löste unter anderem bei der FPÖ Kritik aus und wurde als zu milde bezeichnet.
Fall Teichtmeister: Kickl schießt frontal gegen Justiz
Am Mittwoch meldete sich FPÖ-Chef Herbert Kickl zum Fall Teichtmeister zu Wort und attackierte nach dem Urteil die Justiz. "Wenn die Bevölkerung Urteile nicht mehr versteht, dann ist das nicht das Problem der Bevölkerung, sondern das Problem des jeweiligen Justizsystems. Der Fall T. ist wieder ein solches Beispiel. Dass es hier keinen Freiheitsentzug gibt, ist für ganz viele nicht nachvollziehbar", schreibt der FPÖ-Chef via Facebook.
"Und dann beruft die Staatsanwaltschaft auch nicht gegen das Urteil. Auch das geht ganz gegen die Linie in anderen Fällen gegen Personen, die im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit stehen, wo sofort berufen wird. Hier aber könnte man meinen, es gilt das Motto: 'Rasch den Deckel drauf und das war’s dann.' Warum ist das so?", legt Kickl nach.
"Mich macht das alles sehr nachdenklich. Als Politiker, Bürger und Familienvater", schließt er sein Facebook-Posting.