NÖ-Wahl
Familien-Streit um Stronachs Frontfrau
02.01.2013Druck von außen: Karin Prokop (46) tritt doch nicht für Stronach in NÖ an.
Nach Familienstreit und massivem Druck der ÖVP tritt Karin Prokop doch nicht als Stronach-Spitzenkandidatin in Niederösterreich an.
Karin Prokop, Tochter von Ex-ÖVP-Innenministerin Liese Prokop und dem früheren Handballtrainer Gunnar, wird stattdessen auf der Stronach-Liste für die Nationalratswahl aufscheinen: „Das haben wir so entschieden“, sagt Clubchef Robert Lugar zu ÖSTERREICH, „weil dieser Weg der bessere für sie ist“ (siehe Interview).
Wegen ihrer NÖ-Kandidatur sei sie zuletzt enormem Druck durch Familie und ehemalige Parteifreunde ausgesetzt gewesen. Prokop war einst ÖVP-Gemeinderätin in Maria Enzersdorf, ihre Mutter Liese war für die ÖVP seit 1969 im NÖ-Landtag und bis zu ihrem Tod 2006 VP-Innen ministerin.
Frank Stronach (er warf Erwin Pröll „diktatorisches Verhalten“ vor) wird nun selbst die Liste Stronach anführen. Platz zwei auf der NÖ-Liste übernimmt Ernest Gabmann junior, Sohn des Ex-NÖ-Landeshauptmann-Stellvertreters. VP-Landesgeschäftsführer Karner bestreitet vehement, dass Druck auf Prokop ausgeübt wurde. Er ortet Machtkämpfe im Stronach-Team.
Stronach-Clubchef Lugar über Prokop
ÖSTERREICH: Warum tritt Karin Prokop nicht in NÖ an?
Robert Lugar: Sie war zuletzt sehr starkem Druck durch Familie und ihr ehemaliges ÖVP-Umfeld ausgesetzt. Wir wollen sie aus der Schusslinie nehmen, das ist besser für sie.
ÖSTERREICH: Hat auch Landeshauptmann Erwin Pröll Druck auf sie ausgeübt?
Lugar: VP-Exponenten haben auf sie eingewirkt. Ihr Vater Gunnar Prokop hat zuletzt sogar persönlich bei Erwin Pröll und Frank Stronach vorgesprochen.