Laut Innenministerium vor allem Tschetschenen und Bosnier - 287 Personen gelten laut Anfragebeantwortung als potenzielle Jihad-Kämpfer.
40 Prozent der potenziellen Jihadisten in Österreich sind Asylberechtigte und kamen als Flüchtlinge ins Land. 287 Personen gelten laut Innenministerium als mögliche Jihad-Kämpfer und stehen deshalb unter Beobachtung der Sicherheitsbehörden. Diese Zahlen mit Stichtag 1. Juli 2016 gehen aus einer parlamentarischen Anfragebeantwortung des Innenministeriums hervor.
Von den 287 Personen dürften 44 bei Kampfhandlungen in Syrien ums Leben gekommen sein, 87 Personen sind aus dem Konfliktgebiet Syrien/Irak wieder nach Österreich zurückgekehrt, 50 konnten an der Ausreise aus Österreich gehindert werden, heißt es in der Anfragebeantwortung weiter.
FPÖ fordert Abschiebung
Der Umstand, dass fast jeder zweite Jihadist als Flüchtling nach Österreich kam, sorgte inzwischen für Kritik bei der FPÖ. Klubobmann Heinz-Christian Strache, der die Anfrage ans Innenministerium gemeinsam mit anderen FPÖ-Abgeordneten gestellt hatte, forderte die "sofortige Abschiebung der Täter".
Innenministerium nicht überrascht
Laut Innenministerium seien die 40 Prozent indes nicht überraschend, denn die meisten seien Tschetschenen, die in Österreich Asyl erhalten hatten und in Syrien stellvertretend gegen Russland kämpfen wollten, wie Ministeriumssprecher Heinz Grundböck im Ö1-"Mittagsjournal" erklärte. Die zweitgrößte Gruppe sind Bosnier, die in den 1990er-Jahren nach Österreich flohen und Asyl erhielten. Der Großteil der Jihad-Reisen fand laut Innenministerium zwischen 2012 und 2014 statt, seit 2015 gehen die Zahlen zurück.