Der Regierungschef absolvierte eine Probefahrt in einem neuen E-Auto.
Den Auftakt der Regierungsklausur setzten Bundeskanzler Werner Faymann (S) und Vizekanzler Josef Pröll (V) mit ihrem jeweiligen Landes-Gegenüber am Montag mit Betriebsbesuchen: Faymann war im Magna Steyr-Werk, Pröll im LKH Graz mit dem angeschlossenen Uni-Klinikum. Faymann ließ sich über die Situation bei Magna und die Fortschritte in der Forschung bei Elektro-Autos informieren, Pröll ließ sich die Schwerpunkte des Klinik-Großprojekts LKH 2020 erläutern.
E-Cars
Faymann ließ sich zusammen mit dem für Arbeitsmarkt
zuständigen Sozialminister Rudolf Hundstorfer (S), seinem Kollegen auf
Landeebene, Siegfried Schrittwieser (S) und LH Voves von Magna
Steyr-Vorstand Günther Apfalter das Werk zeigen und über die
Forschungsschritte bei E-Cars informieren. Graz soll ja Magna
Kompetenzzentrum für Elektromobilität werden. Der Regierungschef unternahm -
nach seinen Angaben erstmals - eine Probefahrt mit einem Elektroauto, dem
Multimode Technology Demonstrator (MTD), einem Mini, dessen Fahrgestell
verlängert wurde und das zu Test- und Demonstrationszwecken Batterien und
E-Antrieb in Kofferraum und unter der Haube hat. Das Kanzler-Urteil: "Sehr
leise und völlig anders beim Gas". Faymann meinte weiter am Ende des
Werksbesuchs, dass es gut sei, dass in Europa die Autoindustrie nicht
aufgegeben werde: "Werke wie dieses zeigen vor allem bei Forschung und
Entwicklung, wie es in Zukunft gehen muss".
Im Werk sind laut Apfalter knapp 6.000 Beschäftigte tätig, davon auch wieder bis zu 200 Leiharbeiter. Die Kurzarbeit sei nur prophylaktisch beantragt. In Graz sind im Jahr 2009 nur mehr 56.620 Autos produziert worden, was gegenüber 2008 eine Halbierung bedeutet (Produktionszahl 2008: 125.436). Vom BMW X3 wurden noch geschätzte 40.000 bis 45.000 hergestellt. Die Grazer Produktion des SUV wird im nächsten Jahr auslaufen. Dafür soll in der zweiten Hälfte in Graz die Produktion des "Mini Countryman" beginnen.
Besuch im LKH Graz
Während die rote Regierungsriege das
Fahrzeugwerk in Augenschein nahm, besuchte Pröll gemeinsam mit LHStv.
Hermann Schützenhöfer, Wissenschaftsministerin Beatrix Karl und
Finanzlandesrat Christian Buchmann die Universitätsklinik/LKH Graz, wo sie
von Med-Uni Graz-Rektor Josef Smolle und dem Vorstand der
Universitätschirurgie, Karlheinz Tscheliessnigg, empfangen wurden.
Schützenhöfer bezeichnete das Projekt LKH 2020 als eines der wichtigsten Konjunkturpakete für die Steiermark, weil es über die nächsten Jahre positive Effekte in der Bauindustrie, in der Medizintechnik und in der Informationstechnologie bringe. Dazu kämen 360 direkte Bauarbeitsplätze jährlich. Für den Neubau des LKH 2020 beteilige sich der Bund im Ausmaß von 40 Prozent der Investitionssumme, das sind 178,4 Mio. Euro, das Gesamtprojekt umfasst eine Summe von 446 Mio. Euro, weitere 30 Mio. Euro werden in die technische Versorgung investiert.