SPÖ-Chef hat streitfreudige Jugendorganisation lieber als reine Applaudierer.
SPÖ-Parteichef Werner Faymann hat sich am Dienstag grundsätzlich darüber erfreut gezeigt, dass in seiner Partei mit der Jugendorganisation SJ diskutiert werde. Zur SJ-Forderung
nach einem Parteieintritt des EU-Spitzenkandidaten Eugen Freund erklärte er, dies sei dessen eigene Entscheidung.
Faymann meinte, er als Parteivorsitzender müsse nicht zu allem sofort etwas sagen, nur weil eine junge Vorsitzende etwas fordert. Ihm sei es aber lieber, er könne mit einer Jugendorganisation "heftig streiten" und es gebe nicht nur Applaudierer, als es gäbe keine derartige Organisation.
Ob Eugen Freund in die SPÖ eintritt, entscheide dieser selbst. Auch Faymann sei bei seiner Kandidatur als unabhängiger Schulsprecher damals nicht Mitglied gewesen. Erst später habe er sich dazu entschlossen.
Grundsätzlich hielt er auch in der Diskussion über die Steuerreform fest, dass man in einer Koalition Kompromisse schließen müsse.
Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) betonte vor dem Ministerrat gegenüber Journalisten, dass es der Großen Koalition gelungen sei, ein "sehr ambitioniertes Programm zusammenzustellen". Nun würden "Schritt für Schritt Leuchtturmprojekte abgearbeitet". Auch er habe "viele Erfahrungen" mit der Gewerkschaftsjugend gemacht und betonte: "Ein breiter Dialog ist uns ein Anliegen."
Klug betonte ebenfalls, es sei Freunds "eigene Entscheidung", ob er in die Partei eintritt. Dieser habe jedenfalls mehrmals deutlich gemacht, dass er für die sozialdemokratischen Grundwerte eintritt.