ÖSTERREICH
Faymann: "Nichts spricht gegen Ferrero"
17.10.2009
Kanzler bleibt bei seiner Meinung ins Sachen EU-Kommissarin.
In einem Interview mit der Tageszeitung ÖSTERREICH (Sonntag-Ausgabe) erklärt Bundeskanzler Werner Faymann zur Debatte um Benita Ferrero-Waldner als EU-Kommissarin: "Als Bundeskanzler habe ich das Recht, wenn ich von jemandem etwas halte, das auch zu sagen. Ich habe beste Erfahrungen mit ihr gemacht, sie sich sicher keine Vertreterin einer Parteizentrale. Es spricht nichts dagegen, dass sie Kommissarin bleibt."
Angesprochen auf die Zurückhaltung, mit der die ÖVP seinen Vorschlag aufnahm, erklärt der Kanzler: "Wenn die ÖVP nur mehr ihre endgültige Entscheidung, ob sie zur Verfügung steht, abwarten will, freut mich das. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die ÖVP ihre eigene ehemalige Präsidentschaftskandidatin plötzlich schlecht reden will. Deshalb glaube ich, dass die Nominierung Ferrero-Waldners ein schönes Beispiel für eine gemeinsame Lösung wäre, die wirklich nahe liegt."
Faymann will Barrosos Frauen-Aufruf nachkommen
EU-Kommissionspräsident
José Manuel Barroso habe "noch keinem Land ein Ressort
versprochen. Uns auch nicht. Aber er schreibt an alle EU-Regierungschefs,
dass er sie dringen ersucht, Frauen zu entsenden. Da helfe ich gerne mit,
noch dazu, weil wir eine profilierte Frau anbieten". Angesprochen auf
die Kritik, dass Österreich durch einen Streit um die Kommissars-Nominierung
zur "Lachnummer Europas" werden könnte, erklärt Faymann: "Das
wären wir, wenn wir streiten. Das tue ich nicht. Ich mache konstruktive
Vorschläge."