Die soziale Gerechtigkeit stand im Mittelpunkt des ORF-Sommergesprächs.
Der Ort des letzten ORF-Sommergesprächs könnte symbolträchtiger nicht sein: Magna-Chef Siegfried Wolf traf Kanzler Werner Faymann in der Forschungszentrale des Autokonzerns in Sankt Valentin (Niederösterreich). Arm und Reich. Die zentrale Botschaft auf Wolfs Fragen zur Situation des Landes laut Faymann: „Die Stärke unseres Landes ist es, dass Reich und Arm nicht zu weit auseinanderklaffen, wie in den meisten Ländern der Welt, wo es keine breiten Mittelschichten gibt. Andere Länder haben Generalstreiks und radikale Kürzungsprogramme, und wir prüfen jede Maßnahme, ob sie der aufkommenden Konjunktur und der Kaufkraft der Bevölkerung nützt.“ Faymanns Credo bei den drängenden Fragen, wo denn gespart werden solle: „Wir sparen nicht bei Bildung und Forschung und wollen nicht die Preise im Supermarkt erhöhen.“ Intelligenzfrage. Schnippisch reagierte Faymann auf die Vorhaltung, dass die Regierung die 13. Familienbeihilfe wieder abschaffen wolle: „Josef Pröll sagt, es gibt intelligentere Maßnahmen. Und auf die warte ich.“ Erbschafts-, Schenkungs- und Grundsteuer „stehen nicht auf meiner Erhöhungsliste, dafür aber eine Finanztransaktionssteuer und Maßnahmen bei Vermögen über einer Million Euro“. Weiters steht der Kanzler „voll“ zu seiner Unterrichtsministerin: „Die Diskussion über die Lehrerkompetenzen ist älter als ich. Das wird jetzt verhandelt. Ich stehe voll zur Unterrichtsministerin und zu ihrer Leistung. Alle Statistiken zeigen, ganztägige und gemeinsame Schulformen sind international die besten. Und genau dahin geht Claudia Schmied.“