Fußball sollte ein "Familienfest" sein, betonte der Bundeskanzler.
Der Platzsturm der Rapid-Fans am Sonntag, der den Abbruch des Wiener Fußball-Bundesliga-Derbys gegen die Austria zur Folge hatte, ist am Dienstag auch Thema in der wöchentlichen Regierungssitzung gewesen. Es gelte, in enger Zusammenarbeit der zuständigen Ministerien mit der Bundesliga, dem Veranstalter, aus den Vorfällen zu lernen und wenn nötig auch entsprechende Verschärfungen zu unterstützen, erklärte Bundeskanzler Werner Faymann (S) im Pressefoyer nach dem Ministerrat. Gewalt habe im Stadion "überhaupt nichts zu suchen".
Mikl-Leitner läßt zusätzliche Maßnahmen prüfen
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (V) habe informiert, dass sie den Sicherheitsdirektor beauftragt habe, aus den Vorfällen "sehr genau" zu überprüfen, "ob zusätzliche Maßnahmen abzuleiten sind", die den Veranstalter unterstützen können, so Faymann. Die Verantwortung habe natürlich ein Veranstalter, aber der müsse gute Rahmenbedingungen vorfinden. "Gewalt in jeder Form ist zurückzuweisen", betonte der Kanzler. Fußball sei dazu da, ein "Familienfest" im Stadion zu sein.
Darabos lädt Vereine zu Gespräch
Sportminister Norbert Darabos (S) erklärte vor dem Ministerrat, er habe angeregt, gemeinsam mit dem Österreichischen Fußballbund, die Vereine zu einem Gespräch zusammenzuholen, wo "Nägel mit Köpfen" gemacht werden sollten, was im Bereich der Hooligan-Szene zu tun sei - etwa eine Ausweispflicht für Dauerkartenbesitzer oder "rigorose" Stadienverbote auf Lebenszeit.