Der Kanzler beweist Humor und stellt das Video auf seine Fanseite.
Wer Werner Faymann auf Facebook finden will, muss ganz genau suchen: Gleich mehrere Trittbrettfahrer tummeln sich im Social Network unter seinem Namen. Am Nationalfeiertag – ging der echte Bundeskanzler bei Facebook, Twitter und YouTube online (www.facebook.com/bundeskanzlerfaymann). Am Vormittag startete Faymann mit 600 Fans auf Facebook, gegen 22 Uhr waren es mehr als 1.800. Der Kanzler selbst hoffte am ersten Tag auf 2.000. „Um HC Strache einzuholen, wird es ein weiter Weg“, analysiert Kommunikationsexperte Thomas Hofer. Strache hat derzeit 105.456 Facebook-Fans.
Zu vorsichtig
„Der Schritt war von Faymann richtig. Wäre er draußen geblieben, hätte man ihm vorgeworfen, eine Entwicklung zu verschlafen“, so Hofer. „Allerdings ist der Auftritt defensiv. Nur keine Fehler machen, scheint das Motto zu sein.“ Bestes Beispiel: Das YouTube-Video „Kanzler 2.0“ dauert 1:21 Minuten. Mit staatstragender Miene erklärt Faymann vor der Kulisse des Ministerratsaals, warum er sich entschloss, online zu gehen. „Heinz Fischers Fallschirmsprung war spannender“, scherzt Hofer.
Maschek-Video
Die Kabarettisten Maschek parodierten den Auftritt gestern auf YouTube. Der Kanzler reagierte mit Humor – und stellte das Maschek-Video auf seine Facebook-Seite, dafür gab es 84 „Gefällt mir“.
Kosten
Im Internet wurde die 2.0-Offensive des Kanzlers heftig diskutiert. Vor allem die kolportierten Kosten von 180.000 Euro inklusive neunköpfigem Team sorgten. Das BZÖ wird deswegen am Freitag eine parlamentarische Anfrage einbringen.