Sommergespräch

Faymanns ORF-Auftritt ins Haus verlegt

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Premiere für den Kanzler: Faymann ist zu Gast bei den ORF-Sommergesprächen.

Mit Spannung wird am Dienstag der Auftritt von Kanzler Werner Faymann in den ORF-Sommergesprächen (21.05 Uhr in ORF 2) erwartet - eine Premiere für den SPÖ-Chef.

Nach Schulbeginn der Tochter zum TV-Interview
Montag nahm er sich noch einen Tag Auszeit, begleitete Tochter Flora (6) zum allerersten Schultag. Nach dem Ministerrat im Bundeskanzleramt eilt Faymann heute nach Vorarlberg, wo er sich gegen 18 Uhr in Bregenz den Fragen von ORF-Moderatorin Ingrid Thurnher und Oscar-Gewinner Stefan Ruzowitzky stellt. „Es geht weder darum, jemanden ‚fertig zu machen' noch die eigene Meinung anzubringen. Wenn man etwas erfährt, das man noch nicht oder wenigstens so noch nicht gehört hat, wäre ich sehr zufrieden“, kündigt Ruzowitzky vorab an.

Faymann flieht vor den Enten
Das Interview wird nicht auf der Seebühne, sondern im örtlichen Festspielhaus aufgezeichnet. Aus dem ORF hieß es, der Ort Festspielhaus sei immer schon geplant gewesen. Faymanns Pressesprecherin wollte ihrem Chef offenbar Pannen wie bei Grünen-Vizechefin Maria Vassilakous TV-Aufzeichnung – starker Regen – oder während BZÖ-Chef Josef Buchers Sommertalk – ohrenbetäubendes Glockenläuten – ersparen.

Nachdem der ORF vor zehn Tagen das E-Mail erhalten hatte, überlegten sie gleich eine Verlegung in ein Studio. Vergangenes Wochenende fiel dann die Entscheidung: Der Kanzler dürfe als Einziger vor Enten fliehen und im Festspielhaus statt auf der Seebühne befragt werden.

Kampf um Stammwähler
Zwei Wochen vor den Landtagswahlen in Vorarlberg und drei Wochen vor der OÖ-Wahl muss Faymann zögernde Stammwähler zurückgewinnen. Wichtige Brocken – von Gesundheits- bis Verwaltungsreform und steigende Schulden – belasten derzeit das Koalitionsklima.

Die Erwartungen liegen auch bei den Zusehern hoch: Kann Faymann die 411.000 Zuseher von Vorgänger Alfred Gusenbauer vom Sommer 2007 überbieten?

ÖSTERREICH-Interview mit dem Oscar-Gewinner Ruzowitzky:

ÖSTERREICH: Wie bereiten Sie sich auf das heutige Gespräch vor?
Stefan Ruzowitzky: Ich habe da einiges an Gedankenarbeit investiert. Meine Rolle ist ja aber nicht jene, dass ich vollgestopft bin mit Faktenwissen und Zahlen. Ich habe ja mit Ingrid Thurnher eine Vollblutjournalistin neben mir. Warum es mir aber heute schon geht: Was sind Fragen, wo ein Profipolitiker sich nicht sofort in Standardantwort flüchten kann. Das Gespräch soll den Bundeskanzler von Seiten zeigen, wie man ihn vielleicht noch nicht so kennt.

Wann sind Sie mit dem Ergebnis der Politdiskussion zufrieden?
Wenn man darüber spricht, was dem Staatsbürger interessiert. Meine Aufgabe ist es nicht als normaler Journalist zu arbeiten, sondern das zu formulieren, was den Bürger interessiert. Da kann man sich auch leisten, das nachzufragen, was sich ein Profijournalist nicht leisten kann. Auch Dinge vereinfacht und konkrete Erklärungen abverlangt.

Wäre Faymann ein guter Schauspieler?
Ich kenne ihn nur aus Medien und muss erst schauen, ob etwas inszeniert ist.

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