ÖVP-Innenministerin Maria Fekter will anerkannten Flüchtlingen den Asylstatus auch schon bei geringeren Delikten aberkennen.
ÖSTERREICH: Es ist derzeit schon gesetzlich möglich, Flüchtlingen bei Mord
oder Vergewaltigung den Asylstatus abzuerkennen. Was genau wollen Sie nun
ändern?
Maria Fekter: Ich fordere, dass eine Asylaberkennung immer
dann geprüft wird, wenn ein anerkannter Flüchtling eine Straftat begeht, wie
etwa bei Körperverletzung, Diebstahl oder Einbruch. Das ist eine
Gesetzeslücke, die ich schließen möchte.
ÖSTERREICH: Wie
soll das konkret ablaufen?
Fekter: Es soll eine automatische
Wiederaufnahme des Asylverfahrens stattfinden um noch einmal zu prüfen, ob
nach wir vor Asylgründe vorliegen. Es gibt viele Flüchtlinge aus Ländern,
die vor Jahren Asyl bekommen haben, aber inzwischen sind ihre Heimatländer
sichere Staaten, wie Kosovo und Bosnien. Man kann sich in Österreich nicht
unter dem Asylmäntelchen kriminell verhalten.
ÖSTERREICH: Warum
sprechen Sie über das Thema Sicherheit stets in Zusammenhang mit Migration?
Fekter:
Wir hatten Fälle, wo es zu Einbruchsserien mit einem unheimlichen Schaden
gekommen sind. Die Einbrecher haben mit ihren Handlungen mehr Schaden
angerichtet, als sie erbeutet haben. Wir haben festgestellt, dass diese
Täter Asylstatus hatten. Die Bevölkerung hat kein Verständnis dafür, dass
wir solche Leute in Österreich haben. Sie verwenden ihren Asylstatus für
ihre Raubzüge. Diese kriminelle Energie will ich hier nicht haben.
ÖSTERREICH:
Hängt das nicht eher mit dem sozialen Status zusammen?
Fekter:
Armut ist kein Freibrief für kriminelle Energie.
ÖSTERREICH: NGOs
fordern, keinen diskriminierenden Wahlkampf zu führen.
Fekter: Ich
kann Ihnen zusichern, dass wir nicht diskriminierend unterwegs sein wollen.
Ich lehne jede Diskriminierung ab. Nur dass in Österreich Gesetze
einzuhalten sind, fällt nicht unter Diskriminierung.
ÖSTERREICH:
Faymann fordert, dass Arigona Zogaj hier bleiben kann. Ihre Antwort?
Fekter:
Sie und ihre Mutter sind illegal im Land. Derzeit gibt es keine Abschiebung
aus gesundheitlichen Gründen. Ich bin für eine Familienzusammenführung im
Kosovo.
ÖSTERREICH: Wie sollen Sie mit dieser Aussicht gesund werden?
Sie sind ja krank, weil sie nicht zurück wollen.
Fekter: Österreich
hat klare Regeln, wer zuwandern darf und wer nicht. Für eine Zuwanderung ist
ein Einkommen, Unbescholtenheit und eine Unterkunft erforderlich. Und der
VfGH hat eindeutig judiziert, dass es keine politischen Gnadenakte geben
soll.