Nicht genug
Fekter will Kriminelle mehr abschrecken
18.06.2009
Sie plant eine Sicherheitsleistung in "saftiger Höhe". Man müsse den Banden die Ressourcen entziehen.
Innenministerin Maria Fekter (V) hat am Donnerstag eingeräumt, dass Österreich für Einbrecherbanden noch zu attraktiv ist. Die rechtlichen Instrumente seien derzeit nicht genug abschreckend. Sie könnte sich etwa eine Sicherheitsleistung "in saftiger Höhe", ähnlich wie es sie im Kraftfahrzeuggesetz gibt, vorstellen. Man sei bereits mit dem Justizministerium in Verhandlung, eine Lösung erhofft sie sich für Herbst, erklärte die Ministerin im Rahmen einer Veranstaltung des Management Club.
Abschreckung nicht ausreichend
"Derzeit sind die rechtlichen
Instrumente zur Abschreckung nicht ausreichend. Eine Anzeige auf freiem Fuß
ist beispielsweise für eine georgische Diebsbande weniger als ein
Achselzucken wert und nicht abschreckend genug", so Fekter. Die
Sicherheitsleistung soll eine Art Kaution darstellen und dadurch die
Verfahrensabwicklung sichern: "Wir müssen den Banden die Ressourcen
entziehen." Verkehrssünder seien jedenfalls einfacher zu schnappen als
Einbrecher.
"Es ist richtig, dass wir in Wien nicht befriedigend unterwegs sind bei der Aufklärungsquote", gestand die Innenministerin ein. Man habe deshalb bereits im Vorjahr eine Strategie entwickelt, die etwa eine Intensivierung der Tatortarbeit, Schwerpunktaktionen oder eine stärkere Zusammenarbeit mit den Landeskriminalämtern vorsieht. "Die neuen Strategien wirken. Ich bin zuversichtlich, dass wir das in Griff kriegen", verwies sie etwa auf die Jugendkriminalität oder Raubüberfälle, welche "signifikant" zurückgedrängt werden konnten.
Stadtwache als Entlastung für die Polizei
Fekter äußerte
sich auch zu einer möglichen "Stadtwache" etwa in Wien. Sie sprach sich
dafür aus, dass der ruhende Verkehr vom gleichen Personal kontrolliert
werden kann und erwartet sich dadurch eine "enorme" Entlastung der Polizei.
Derzeit gebe es Unterschiede bei den Zuständigkeiten für Falschparker und
Gebührenkontrollen - "Das ist ineffizient."