Pleite der Griechen wäre viel teurer als Hilfe, so die Finanzministerin.
Finanzministerin Maria Fekter (V) hat vor dem Ministerrat am Dienstag nach den Verhandlungen auf EU-Ebene ihre Positionen zu Griechenland bekräftigt. Sie sei gegen eine Entschuldung, die Griechen müssten aus eigener Kraft die Wende schaffen. Die internationale Hilfe werde erst dann freigegeben, wenn das krisengeschüttelte Land die nötigen Schritte im Parlament beschlossen habe. Dazu gehörten ein Privatisierungspaket und ein mittelfristiger Reformplan.
Der Zug muss nur losfahren
Bisher hätten die Griechen das nicht auf Schiene gebracht. Mit internationaler Hilfe sei der Zug jetzt aber auf Schiene, er müsse nur noch zu fahren beginnen, sagte Fekter. Wenn aber die Griechen ein paar Waggons abkoppeln, werde das Hilfsgeld nicht fließen. Gleichzeitig betonte Fekter, dass eine Pleite Griechenlands viel schlimmere Folgen hätte. "Es gibt viele Szenarien, die viel, viel schrecklicher sind, als wenn man den Griechen hilft."
Fekter gegen Entschuldung
Einmal mehr sprach sich Fekter gegen eine Entschuldung des Landes aus. Man müsse dem Land die Zeit geben, die Probleme selbst zu lösen. Was die Beteiligung privater Gläubiger betrifft, verwies Fekter auf die österreichischen Banken, die sich am Rettungsschirm für Ost-Europa während der Finanzkrise beteiligt und den Markt mit Geld versorgt haben. So ähnlich könne das auch in Griechenland funktionieren.
Die nächsten EU-Beratungen zu diesem Thema soll es Anfang Juli geben.