Verhandlungs-Beginn
Ferienstopp wird rasch umgesetzt
05.01.2009
Viele Abgeordnete fügen sich dem Kürzungswunsch von Nationalratspräsidentin Prammer, verteidigen aber auch die zweimonatige Sommerpause.
Die Aufregung unter den 183 Parlamentariern ist groß: Wer kürzt sich schon gerne selbst die Ferien? Zwar sind alle Parteien mehr oder weniger für die Kürzung der Sommerpause auf einen Monat, wie es Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) in ÖSTERREICH vorgeschlagen hat. Dennoch herrscht wenig Begeisterung über diesen Plan, der laut SPÖ schon ab dem 23. Jänner verhandelt wird.
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Zweimonatige Pause sinnvoll
"Die Republik wird nichts gewinnen“,
hält ÖVP-Justizsprecher Heribert Donnerbauer fest. Er stellt sich nicht
gegen Prammers Wunsch, hält aber die zweimonatige Sitzungspause für
„sinnvoll“. "Wir arbeiten im Sommer doch genauso wie sonst, nur eben mehr in
den Wahlkreisen und für die Vorbereitung von Themen.“
Ähnlich argumentiert ÖVP-Vizeklubchef Peter Haubner: "Ich habe aber kein Problem mit der Kürzung der sitzungsfreien Zeit. Ich arbeite ja im Sommer - abseits von zwei Wochen Urlaub - ganz normal weiter“, sagte Haubner gegenüber ÖSTERREICH.
„Wir liegen nicht in der Karibik.“
Auch Kai Jan
Krainer (SPÖ) kann die Kritik an der Sommerpause nicht nachvollziehen: "Acht
Wochen tagungsfreie Zeit im Sommer bedeuten nicht, dass die Abgeordneten
alle in der Karibik liegen.“ Die Arbeit im Plenum decke nur einen kleinen
Teil der Aufgaben ab. Der Mandatar hat freilich "kein Problem“ damit, wenn
die Pause auf einen Monat reduziert wird.
Gegen Privileg
Anders sieht das die Opposition. "Die Bevölkerung
erwartet zurecht, dass das Parlament handlungs- und entscheidungsfähig ist.
Dafür ist eine hohe Präsenz Voraussetzung“, sagt BZÖ-Abgeordnete Ursula
Haubner. Die Urlaubsdauer von Politikern müsse sich jedenfalls an
durchschnittlichen Arbeitnehmern orientieren.
Lange Weihnachtspause
So gesehen, herrscht freilich auch nach
der geplanten Kürzung der Sommerpause Handlungsbedarf. Denn zwischen dem
letzten Plenartermin im Dezember und dem ersten Ausschuss im Jänner liegen
immerhin 33 sitzungsfreie Tage.