Fast 100 Millionen Euro zusätzliche Kosten könnten schon bald auf den Hauptverband der Sozialversicherungsträger zukommen, berichtet die Tageszeitung ÖSTERREICH (Dienstag-Ausgabe).
Diese Summe ergibt sich laut Haupverbands-Chef Erich Laminger durch die Kosten für digitale Fotos und Fingerprints auf den E-Cards ab 2010, wie es Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky (ÖVP) angekündigt hat.
Hohe Kosten durch speziellen Kartentyp
"Wenn wir keine Fotos und
Fingerabdrücke von den Behörden bekommen, kosten uns die neuen Karten rund
100 Millionen Euro", warnt Laminger. Die hohen Kosten für den Fingerabdruck
auf der E-Card ergeben sich laut Laminger unter anderem durch einen
speziellen Karten-Typ, der neu produziert werden müsste. Die Kosten wären
nur dann geringer, wenn der Hauptverband Daten von den zuständigen Behörden
zur Verfügung gestellt bekomme, so Laminger. In diesem Fall würden sich die
Gesamtkosten nur auf 11 Millionen Euro belaufen (Foto: eine Million statt 18
Millionen, Fingerabdruck: 10 Millionen statt 77 Millionen).
"Patienten fühlen sich unbehaglich"
Laminger steht
dem Kdolsky-Projekt "E-Card Neu" freilich auch abseits der Kosten kritisch
gegenüber: "Die Patienten fühlen sich unbehaglich, wenn es um Fingerabdrücke
geht. Wir müssten auch eigene Lesegeräte für die Ärzte anschaffen." Die
Mediziner müssten immerhin die Fingerabdruck-Kontrollen in ihren
Ordinationen übernehmen, was die Standesvertreter klar ablehnen. Außerdem
könne "Missbrauch trotzdem nie ganz ausgeschlossen werden", sagt Laminger
in ÖSTERREICH.