Fischer will sich von niedriger Wahlbeteiligung nicht einschränken lassen.
Bundespräsident Heinz Fischer hält sich in der Frage einer allfälligen Angelobung einer Regierung mit FPÖ-Beteiligung alle Optionen offen. "Ich gebe weder eine Garantie auf eine Angelobung ab, noch habe ich einen Grund das jetzt auszuschließen", sagte Fischer am Dienstagabend in der Sendung "talk of town" des Privatsenders "Puls 4".
"Keine unseriösen Spekulationen"
Als
Bundespräsident könne er sich "unseriöse Spekulationen" nicht leisten. Eine
solche Entscheidung könne er nur in Kenntnis des Wahlergebnisses, des
gesellschaftlichen Umfeldes und wie die Parteien sich zueinander
positionieren, treffen, sagte Fischer.
Das amtierende Staatsoberhaupt rechnet "realistischer Weise" damit, dass sich der jahrzehntelange Trend einer rückläufigen Wahlbeteiligung auch bei der Wahl am 25. April fortsetzen wird. Er werde sich aber auch durch eine niedrigere Wahlbeteiligung "nicht deprimieren" und nicht im Amt "einschränken" lassen, versicherte Fischer, der gleichzeitig an die Wähler appellierte: "Bitte machen sie vom Wahlrecht Gebrauch."
Zuversichtlich
Fischer zeigte sich zuversichtlich, dass er auch
aus dem bürgerlichen Langer und dem Kreis der ÖVP-Sympathisanten einen "sehr
schönen Prozentsatz" an Stimmen bekommen werde. Er ersuchte die ÖVP-Wähler,
sich die drei Kandidaten vor Augen zu halten und darüber nachzudenken, wer
dem Land am besten dienen könne. Zudem erinnerte er daran, dass sich auch
Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl, der Tiroler Landeshauptmann
Günther Platter und der frühere ÖVP-Klubobmann Heinrich Neisser positiv über
ihn geäußert haben. Fischer freute sich zwar darüber, dass die Grünen eine
Wahlempfehlung für ihn abgegeben haben, zur Tatsache, dass die ÖVP dies
nicht getan hat, meinte er: "Ich bin mir nicht sicher, ob Wahlempfehlungen
eine so große Wirkung haben."