Der Bundespräsident sieht keine Alternative zur jetzigen Wehrpflicht.
Bundespräsident Heinz Fischer ist für eine Beibehaltung der allgemeinen Wehrpflicht,
so lange ihm keine eindeutig bessere und auch billigere Alternative präsentiert wird. Ob er bei einer Abstimmung über einen Systemwechsel mit Ja oder Nein stimmen würde, wollte er am Samstag in der ORF-Radioreihe "Im Journal zu Gast" dennoch nicht sagen, dies hänge von den konkret vorgelegten Varianten ab.
Für ihn sei die allgemeine Wehrpflicht in Verbindung mit einer Miliz und gut ausgebildeten Berufssoldaten ein "sehr vernünftiges System", erklärte der Oberbefehlshaber des österreichischen Bundesheers. Würde ihm ein Patentrezept für ein Berufsheer vorgelegt, das weniger als derzeit koste und in Sachen Landesverteidigung, Katastrophenschutz und internationale Einsätze gleiches leiste, hätte er aber auch nichts dagegen.
Fischer nannte eine Reihe von Problemen, die sich in Ländern mit einem Berufsheer zeigten. Es sei teurer, Probleme könnte es bei der Rekrutierung und mit älter werdenden Soldaten geben. Verteidigungsminister Norbert Darabos (S) stehe jedenfalls in dieser Frage nicht mit dem Rücken zur Wand, denn der Minister wisse, dass er, Fischer, zu ihm stehe.