Der Bundespräsident hat sein Wahlziel erreicht, in allen neun Bundesländern die absolute Mehrheit zu bekommen.
Heinz Fischer hat - wenig überraschend - sein Wahlziel erreicht, in allen neun Bundesländern die absolute Mehrheit zu bekommen. Bei seiner ersten Wahl 2004 war das noch anders: Da stimmten Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg mehrheitlich für die ÖVP-Kandidatin Benita Ferrero-Waldner. Interessanter Weise waren es diesmal gerade die westlichen Bundesländer Tirol und Vorarlberg, die nach Wien das beste Fischer-Ergebnis verzeichneten - angesichts der schwachen SP-Landesparteien ein Indiz dafür, dass es sich in erster Linie um einen Sieg der Person Fischer handelte.
Hochburgen: Wien, Vlbg, Tirol
Wien war heuer wie schon vor sechs
Jahren die Fischer-Hochburg. 2004 überzeugte er 65,4 Prozent der Wähler,
diesmal waren es 82,5. Ebenfalls über 80 Prozent kam er nur noch in
Vorarlberg und Tirol. Das schwächste Fischer-Ergebnis gab es in Kärnten, wo
das Staatsoberhaupt 73,4 Prozent für sich einnehmen konnte.
Kärnten war mit 20,8 Prozent auch das beste Bundesland für Barbara Rosenkranz vor Niederösterreich, wo sie als Landesrätin Heimvorteil hatte und knapp 17 Prozent holte. Schlechtestes Rosenkranz-Bundesland war Vorarlberg mit 8,1 Prozent. Ganz im Westen rutschte sie sogar auf Rang drei hinter Rudolf Gehring, der im "Ländle" mit 10,8 Prozent sein Top-Resultat erzielte. Am Schwächsten schnitt Gehring in Wien ab mit gerade einmal 3,4 Prozent.
Wahlbeteiligung von West nach Ost
Was die - überall
eingebrochene - Beteiligung angeht, waren die Burgenländer mit 64 Prozent
mit Abstand noch die Fleißigsten. Am anderen Ende der Skala rangieren
Vorarlberg (34 Prozent) und Tirol (36 Prozent).
Fischer: Bestes Ergebnis im Kaunertal
Der wiedergewählte
Bundespräsident Heinz Fischer hat sein bestes Ergebnis in der Tiroler
Gemeinde Kaunertal eingefahren. In der Tiroler Kleingemeinde entfielen 95,5
Prozent der abgegeben Stimmen auf das amtierende Staatsoberhaupt. Fischers
schlechtestes Ergebnis - in der Oberösterreichischen Gemeinde St. Georgen am
Fillmannsbach - betrug immerhin noch 52,9 Prozent. Genau dort fuhr
FPÖ-Kandidatin Barbara Rosenkranz mit 43,9 Prozent ihr bestes Resultat ein.
CPÖ-Kandidat Rudolf Gehring konnte in der Vorarlberger Gemeinde Sonntag
(richtig) mit 40,5 Prozent sein mit Abstand bestes Ergebnis erzielen.
Fischers Top-Fünf-Ergebnisse lagen zwischen 93,0 (Obertraun/OÖ) und eben jenen 95,5 Prozent in Kaunertal. Seine fünf schlechtesten Ergebnisse lagen zwischen 52,9 und 57,5 Prozent der Stimmen.
Rosenkranz: Zweimal über 40 Prozent
Rosenkranz erreichte in
zwei Gemeinden mehr als 40 Prozent. Neben St. Georgen am Fillmannsbach
konnte sie auch in Perchau am Sattel (Steiermark) deutlich punkten - 40,8
Prozent entschieden sich für die Freiheitliche. Ihre schlechtesten
Ergebnisse mit jeweils keiner einzigen Stimme musste die
Niederösterreicherin in den Kleingemeinden Eichenberg (Vorarlberg) sowie
Tyrnau (Steiermark) hinnehmen.
Gehring: Fünfmal Null
hingegen konnte in fünf Gemeinden
niemanden überzeugen. In den Tiroler Gemeinden Spiss, Pfafflar, Jungholz und
Hinterhornbach konnten sich - ebenso wie in der Steirischen Gemeinde Rinegg
- niemand für den Christlichen Kandidaten erwärmen, in Weißpriach
(Salzburg), Gallzein (Tirol) erzielte er je 0,8 Prozent. Seine stärksten
Gemeinden hatte Gehring in Vorarlberg. Neben Sonntag mit 40,5 Prozent konnte
er auch in St. Gerold punkten und 26,3 Prozent auf sich vereinigen. Unter
den Top-Fünf-Ergebnissen Gehrings sind mit Blons (26,0 Prozent) und
Schoppernau (24,3 Prozent) ebenfalls zwei weitere Vorarlberger Gemeinden.