Bei ATV

Fischer kann Nichtwähler nicht überzeugen

18.04.2010

Eine Fokusgruppe bewertete ein Interview mit Heinz Fischer live im Studio.

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© APA/ Oczeret
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Bundespräsident Heinz Fischer ist Sonntagabend angetreten, potenzielle Nichtwähler von sich zu überzeugen. Ein von ihm selbstgestecktes Ziel verfehlte er in der ATV-Live-Sendung "Meine Wahl" aber klar. Der Bundespräsident sollte eine 30-köpfige Nichtwählergruppe dafür gewinnen, doch noch zur Bundespräsidentenwahl am kommenden Sonntag zu gehen. Am Ende des rund einstündigen Live-Gesprächs wollten aber noch immer fast alle Testpersonen am 25. April zu Hause bleiben. Lediglich zwei bis drei hatten es sich anders überlegt. Am Sendungsbeginn hatte sich Fischer als Ziel gesetzt, etwa ein Viertel (7,5 von 30) zu überzeugen.

Meinungsforscher Peter Hajek, der die Fokusgruppe zusammengestellt hatte, lobte zwar während der Sendung immer wieder Fischers Performance fast überschwänglich, die Überzeugungskraft des amtierenden Staatsoberhaupts hielt sich dennoch in Grenzen. Die Gruppe bestand je zur Hälfte aus Männern und Frauen. Zehn Personen waren ÖVP-Sympathisanten, zehn favorisieren die SPÖ und zehn die Freiheitlichen. Ihre Aufgabe war es, mittels eines aus der USA bekannten Stimmungsbarometers namens "Perception Analyzer" ihre Zustimmung oder Ablehnung zu den Aussagen Fischers abzugeben.

Unterschiedliche Ergebnisse
Die Ergebnisse wurden während des Interviews eingeblendet und fielen je nach Thema sehr unterschiedlich aus. So gab es etwa bei Fragen zu Islam und Moscheen-Bau die größte Ablehnung von FPÖ-Sympathisanten. Das Staatsoberhaupt verteidigte dabei die Religionsfreiheit. Der Bau von Moscheen oder Minaretten könne zwar von der Bauordnung eingeschränkt werden, die Religionsfreiheit bleibe aber ein unverrückbarer Grundsatz. Inhaltlich gab es wenig Neues, Fischer bekräftigte seine im Wahlkampf mehrfach getätigte Aussagen. So sprach er sich etwa für ein humanitäres Bleiberecht für Arigona Zogaj aus und verurteilte die Aussagen seiner FPÖ-Herausforderin Barbara Rosenkranz, die sich am Beginn des Wahlkampfs nicht ganz klar zur Existenz von Gaskammern geäußert hatte.

Verwirrung gab es um die Frauenquote in der Präsidentschaftskanzlei. Während Fischer stolz erklärte, den Anteil weiblicher Mitarbeiter erhöht zu haben, wurde ihm von ATV eine Grafik vorgehalten, wonach es in der Hofburg unter den leitenden Beamten nur 10 Prozent Frauen gebe. Fischer verwies auf andere Bereiche, in denen Frauen in Führungspositionen seien.

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