Bundespräsident dürfte allein ins Rennen um die Hofburg gehen.
Top-Gesprächsthema ist der ÖSTEREICH-Bericht über Heinz Fischer: Der Bundespräsident wird am Donnerstag seine Wiederkandidatur verkünden – alle wichtigen Medien zitierten ÖSTERREICH mit der Meldung, dass Journalisten-Ikone Hugo Portisch das Personen-Komitee Fischers leiten wird.
Der Bundespräsident dürfte bei der Wahl am 28. April keinen Gegner haben. Vor allem die ÖVP zögert. VP-General Fritz Kaltenegger, der Fischer bei jeder Gelegenheit attackiert hatte, ist jetzt zurückhaltend: „Wir entscheiden das zu gegebener Zeit. Im Februar wird man sehen, ob Fischer einen Gegenkandidaten bekommen wird.“ Nach dem Njet von Erwin Pröll ist aber kein ÖVP-Politiker in Sicht, der gegen Fischer auch nur ansatzweise eine Chance hätte. Parteigranden wie Wirtschaftsbund-Chef Christoph Leitl oder Tirols Landeshauptmann Günther Platter sind mit Fischer zudem zufrieden und gegen einen Zählkandidaten – auch wenn Parteichef Josef Pröll mit diesem Gedanken spielt. Und: Die ÖVP hat kein Geld: Wie ÖSTERREICH berichtete, musste die Bundespartei einen Kredit über 5,8 Mio. € aufnehmen – sieben Millionen Wahlkampfkosten sind da einfach nicht drinnen.
Wunschkandidat Straches hat schon abgewunken
Die FPÖ wollte
ursprünglich einen Kandidaten aufstellen. Der von Parteichef Heinz-Christian
Strache gewünschte Tiroler Siegfried Dillersberger hat allerdings
abgewunken. Jetzt ist von der niederösterreichischen Landesrätin Barbara
Rosenkranz die Rede, die gegen Fischer in den Ring steigen könnte.
Doch die 10-fache Mutter ist sogar Strache zu rechts. Was noch schwerer wiegt: Die FPÖ will sich ihr Geld für die Mutter aller Wahlschlachten im Herbst 2010 in Wien sparen – und hat derzeit ebenfalls einen 900.000-€-Kredit laufen. Kein Wunder, dass Strache bereits von der generellen Abschaffung des Präsidentenamtes spricht.
BZÖ und Grüne würden gerne in die Lücke stoßen. So betont BZÖ-General Stefan Petzner, dass seine Partei einen „bürgerlichen Kandidaten“ unterstützen könnte. Zwar geistert immer wieder der Name Heinz Fiedler durch die Gazetten. Doch offensiv aufstellen werden Orange Fiedler nicht. Und ein gemeinsames Vorgehen von ÖVP, FPÖ und BZÖ ist nicht in Sicht.
Die Grünen würden zwar gern antreten – ihr aussichtsreichster Kandidat – Alexander van der Bellen zögert, weil er Fischer schätzt. Und ob „Sascha“ sich von Parteichefin Eva Glawischnig weichklopfen lässt, ist ungewiss.
Künftig kein Wiederwahl des Präsidenten?
Also droht die
Bundespräsidentenwahl zur faden Angelegenheit zu werden, gegen den
Präsidenten dürften nur Skurrilo-Kandidaten antreten. Im Fischer-Lager macht
man sich schon Sorgen wegen der Wahlbeteiligung. VP-Klubchef Karlheinz Kopf
will angesichts der Startvorteile für den jeweiligen Amtsinhaber die
Wiederwahl des Präsidenten überhaupt abschaffen. Dafür soll die Amtszeit
statt zwei Mal sechs auf acht Jahre reduziert werden.