Österreichische Polizisten beginnen brisanten Einsatz an der ungarischen Südgrenze.
Dutzende Militärs und Geheimpolizisten warteten bereits auf der Landepiste, als SPÖ-Heeresminister Hans Peter Doskozil und ÖVP-Innenminister Wolfgang Sobotka in Röszke landeten. Mit Militärhubschraubern flog das Minister-Duo an die südungarische Grenze.
Sobotka und Doskozil vereinbarten mit den Ministern Sándor Pintér und István Simicskó einen Pakt: 20 Polizisten und Soldaten aus Österreich sollen in Röszke Flüchtlinge kontrollieren.
Journalisten gestoppt
Die Ungarn zeigten zwar den Ministern die Transitzone, Journalisten wurden aber unwirsch gestoppt: kein Zutritt. Doskozil und Sobotka wurde stolz die Ausrüstung der Militärs gezeigt, mit der diese Flüchtlinge abwehren. 1.200 warten derzeit in Serbien.
Geschlagen
Vergangene Woche wurden 1.900 Asylwerber aufgegriffen. Sie werden in das umstrittene Lager Röszke gebracht. Dort, so behaupten Menschenrechtsorganisationen, würden Flüchtlinge geschlagen. Den Ministern wurde das Lager indes nicht gezeigt.
Tauwetter
Doch sorgten Sobotka und Doskozil für Tauwetter in Ungarn. Ende Juli folgt der Besuch von SPÖ-Kanzler Kern bei Premier Viktor Orbán. Kern will ihn überzeugen, wieder Dublin-Flüchtlinge zurückzunehmen.
Isabelle Daniel, Röszke
ÖSTERREICH-Reporterin Isabelle Daniel vor Ort. Quelle: Tageszeitung ÖSTERREICH