Zweieinhalb Stunden verhandelten Kanzleramtsminister Josef Ostermayer, Verteidigungsminister Gerald Klug (beide SPÖ) und sein Generalstabschef Othmar Commenda gestern mit Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, ihrem Direktor für Sicherheit Konrad Kogler und Staatssekretär Harald Mahrer (beide ÖVP) über neue Grenzsicherungen für die Steiermark. Die Regierung einigte sich am Mittwoch auf ein „Grenzmanagement“ für Spielfeld (siehe Grafik):
Ablauf bei der Grenzsperre
(1) Wellenbrecher für geordneten Zugang in den Ankunftsbereich (2) 20 bis 30 Kilometer Maschendrahtzaun (3) Empfang (4) Rettungszone (5) Einreisekontrolle der Flüchtlinge (6) Zurückweisungsbereich (7) Versorgung/Transport
Wellenbrecher. Beim Grenzübergang zu Slowenien werden Wellenbrecher aufgestellt. Konkret geht es um ein Meter hohe Tretgitter, die auch bei größeren Veranstaltungen verwendet werden. So soll verhindert werden, dass Tausende Flüchtlinge unkontrolliert auf einen Schub nach Spielfeld kommen.
Eingangsschnecken. Zudem wird es „Eingangsschnecken“ geben, die ebenfalls zu einer Verlangsamung der Einreise führen sollen.
Videowalls. Geplant sind auch Videowalls, auf denen die Ankommenden zur Ruhe aufgefordert werden sollen. Außerdem sollen dort Informationen – etwa: für wen Busse vorgesehen sind – ausgestrahlt werden.
Registrierungen. Das neue „Grenzmanagement“ soll sofort gelten. An der Grenze werden künftig auch die Registrierungen durchgeführt.
Maschendrahtzaun. Strittig bleibt Mikl-Leitners Vorhaben, einen mindestens 20 bis 30 Kilometer langen Maschendrahtzaun in Spielfeld zu installieren.
Streit über Grenzzaun in Spielfeld geht weiter
In der vertraulichen Koalitionssitzung bombardierten Ostermayer und Klug die Ministerin mit Fragen: Wie viel kostet der Zaun? Wie lang soll er aufgestellt bleiben? Fragen, die die Innenministerin noch nicht beantworten konnte. Sie und ihr Sicherheitsdirektor Kogler beharrten „auf der Notwendigkeit von Zäunen“. Dabei zeigte Mikl-Leitner als Modell ein Foto von Sperrgittern, die anlässlich des G7-Treffens in Österreich verwendet worden waren. Es sollen mobile Drahtzäune werden, die links und rechts des Grenzübergangs montiert werden sollen. Bis Freitag wollen Kogler und Generalstabschef Commenda Antworten auf offene Fragen finden.
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