Das Bundesheer muss für den Asyl-Assistenzeinsatz alle Reserven zusammenkratzen.
Der jahrelange Sparkurs beim Bundesheer zeigt jetzt drastische Folgen. Der Assistenzeinsatz für das Innenministerium in der Flüchtlingskrise bringt Österreichs Armee an den Rand der Einsatzfähigkeit – obwohl nur rund 1.500 Soldaten dafür abkommandiert werden.
Tatsächlich muss das Heer sämtliche Reserven zusammenkratzen. Um den Transport von Flüchtlingen zu übernehmen, werden fast alle passenden Fahrzeuge genutzt. Für Truppenverlegungen müssen nun private Busse angemietet werden: Ein Bataillon meldet in einem internen Schriftstück, dass „die Mobilität de facto nicht mehr gegeben“ und „der Normalbetrieb nicht mehr gewährleistet ist“.
Personalmangel bei der Soldaten-Ausbildung
Das ausgezehrte Heer hat auch Mühe seit 15. September genug Personal für die Aufgaben an der Grenze und Flüchtlingsversorgung aufzustellen. Inzwischen wird auch auf jene Berufssoldaten zurückgegriffen, die eigentlich zur Aufrechterhaltung des Betriebs in den Kasernen zuständig sind – und für die Ausbildung von Grundwehrdienern. Teile der Ausbildung könnten nicht mehr durchgeführt werden, warnt man innerhalb des Heeres.
Im Verteidigungsministerium von Gerald Klug (SPÖ) verteidigte man die Situation. „Der Assistenzeinsatz habe Priorität“ und man werde ihn erfüllen.