ZiB-Lady geht

Folgt Reiterer auf Spera?

14.11.2009

Klappt alles, moderiert Spera im Sommer 2010 zum letzten Mal die ZiB. Favorit für die Nachfolge ist just ORF-Konkurrentin Claudia Reiterer.

Zur Vollversion des Artikels
© ORF
Zur Vollversion des Artikels

Sie ist das Gesicht der Zeit im Bild 1, die Grand Dame des Fernsehen. ORF-Sprecher Pius Strobl sagt: „Ohne sie ist die Zeit im Bild nicht vorstellbar.“ Das Land sollte sich besser an den Umstand gewöhnen. Denn nach 20 Dienstjahren als Nachrichten-Profi will Danielle Spera nun ernsthaft dem ORF den Rücken kehren.

Spätestens im Juli 2010 könnte Schluss mit der ZiB 1 sein. Österreichs eleganteste Moderatorin wagt den Neustart: Spera, Kind jüdischer Eltern, hat sich um die Direktion des 1993 gegründeten Jüdischen Museum Wiens beworben. Für die 52-Jährige, die im Jahr 2000 das jüdische Kulturmagazin Nu mitgegründet hat, ist diese Stelle ein Herzenswunsch. Freunde sagen, der Job sei für die dreifache Mutter die „absolute Krönung“.

Favoritin auf Posten
Im ÖSTERREICH-Gespräch bestätigt sie die Bewerbung, aus „Rücksicht und Respekt vor der Findungskommission“ sagt sie aber nicht mehr. Das ist typisch Spera: Zurückhaltend in der Öffentlichkeit, durchaus angriffig und resolut im Innenleben des Unternehmens.

Dass die Anchor-Woman tatsächlich ab 2010 das Jüdische Museum lenkt – neben Filmemacherin Ruth Beckermann gibt es nur wenige Mitbewerber – daran zweifeln nur wenige. Denn Trägerin des Museums ist die Wien Holding, deren Chefin Wiens Vizebürgermeisterin Renate Brauner ist. Und es ist kein Geheimnis, dass Spera für die rote Finanzstadträtin die große Favoritin ist. Auch kein Geheimnis: Spera, die im ORF-Redakteursrat sitzt, sehnt sich seit Langem nach einer neuen Herausforderung.

ORF-Konkurrentin Reiterer als Nachfolgerin?
Die Pikanterie an der Geschichte: Als Spera-Nachfolgerin steht mit konkret-Moderatorin Claudia Reiterer jene ORF-Lady hoch im Kurs, mit der Spera nicht gerade eine innige Freundschaft verbindet.

Viel Ärger: Immer wieder gab es zwischen den beiden Zoff, zuletzt wegen Reiterers Engagement als Werbeträgerin für das AMA-Gütesiegel. Zur Erklärung: Laut ORF-Gesetz ist es allen für Info-Sendungen tätigen Journalisten verboten, Werbung zu machen. Reiterer, die konkret moderiert, aber nicht leitet, hat laut Spera eindeutig dagegen verstoßen. Offiziell legte Reiterer die konkret-Leitung freilich zurück – sie will nicht gegen das Gesetz gehandelt haben.

Spera "einer unserer größten Stars"
Der Zicken-Krieg der beiden ORF-Ladies war am Höhepunkt. Schon zuvor soll Redakteursrätin Spera Reiterer bei zwei Mobbingfällen nicht unterstützt haben. Dass gerade Reiterer dann ihre Nachfolgerin werden könnte, dürfte für die konkret-Moderatorin tiefe Genugtuung sein.

Speras Abgang würde am Küniglberg eine gehörige Lücke aufreißen. ORF-Sprecher Strobl: „Sie ist einer unserer größten Stars.“ Wahrscheinlich ist, dass mit Speras Abgang die ORF-Information völlig neu aufgestellt wird. Unbestritten ist: Jeder an Speras Stelle wird einen schweren Stand haben

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel