FP-NÖ-Chef geht auf Demonstranten in Traiskirchen los.
Mit einem rassistischen Ausritt gegen Asylwerber hat der geschäftsführende niederösterreichische FP-Chef Christian Höbart am Freitag auf Facebook auf sich aufmerksam gemacht.
In der Facebook-Gruppe "Traiskirchen" beschimpfte Höbart Asylwerber, die am Donnerstag demonstriert hatten, als "Erd- und Höhlenmenschen".
"Erd- und Höhlenmenschen"
Gepostet hat Höbart, er vertritt die FPÖ auch im Nationalrat, seine Aussagen unter Fotos einer Demonstration von Asylwerbern in Traiskirchen. Als ein Facebook-User nach dem Grund für die Versammlung in der Nacht auf Freitag fragte, schrieb der FP-Abgeordnete: "Kann keinen Grund geben für diese Gesellen! Denen geht es im Vergleich zum Herkunftsland bei uns BESTENS! Skandalöser weise wissen es diese ganzen 'Erd- und Höhlenmenschen' nicht zu schätzen, dass sie hier bestes Essen, neue Kleidung und sonstigen Firlefanz bekommen! Eine Frechheit sondergleichen!!!"
Höbart: "Überzeichnet"
Höbart hat in einer Stellungnahme zu seinen Facebook-Äußerungen am Freitagabend eingeräumt, mit den "bewusst unter Anführungszeichen gesetzten" Begriffen "Erd- und Höhlenmenschen" möglicherweise etwas überzeichnet zu haben. Er hätte das unzivilisierte Benehmen vieler Asylwerber in Traiskirchen herausstreichen wollen.
"Wer die Ereignisse gestern am Traiskirchner Bahnhof miterlebt hat, kann davon nicht unberührt geblieben sein", hielt Höbart in einer Aussendung fest. Man müsse die Realität miteinbeziehen: "Pöbeleien gegen die Traiskirchner Bevölkerung, mutwillige Vermüllungen im ganzen Stadtgebiet, die Vereinnahmung der ganzen Umgebung rund um das Erstaufnahmezentrum sowie die selbst geschaffenen hygienische Ausnahmezustände in den Unterkünften sind einfach kein Benehmen, dass man im Gastgeberland an den Tag legen darf."
NEOS: "Rücktrittsreif"
Für NEOS-Menschenrechtssprecher Niki Scherak hat Höbart mit seinen jüngsten Aussagen "eine Grenze überschritten". Er bezeichnete Höbart in einer Aussendung als "rücktrittsreif". Die Überfüllung des Erstaufnahmezentrums Traiskirchen zeige, dass es sowohl temporäre Lösungen als auch eine Änderung des heimischen Asylsystems insgesamt brauche. Dabei müsse es aber in erster Linie um das Wohl der Hilfe suchenden Menschen gehen: "Meldungen wie die von Christian Höbart sind schlicht menschenverachtend und in der Diskussion einfach verzichtbar."