Der Skandal rund um Andreas Mölzer lässt die FPÖ bei der EU-Wahl massiv abrutschen.
Dass Heinz-Christian Strache die Notbremse zog und Spitzenkandidat Andreas Mölzer an die Luft setzte, war dringend nötig – für die FPÖ vielleicht zu spät. Denn die erste Umfrage seit dem Mölzer-Rauswurf zeigt: Der FPÖ-Rechte hat seiner Partei massiv geschadet.
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FPÖ meldet sich im Kampf um Platz 1 vorerst ab
Wie das Gallup-Institut für ÖSTERREICH erhob (400 Befragte vom 8. bis 10. April), käme die FPÖ bei der EU-Wahl nur noch auf 19 Prozent. Straches Partei verliert im Vergleich zur letzten Erhebung zwei Prozentpunkte und rutscht damit unter die psychologisch so wichtige 20-%-Marke. Sie liegt damit abgeschlagen fünf Prozentpunkte hinter SPÖ und ÖVP und spielt im Kampf um Platz eins – zumindest vorerst – keine Rolle mehr.
Mölzer gibt offenbar jetzt der ÖVP einen Schub
Der Skandal rund um Mölzer scheint interessanterweise vor allem der ÖVP Auftrieb zu geben: Die Partei von Spitzenkandidat Othmar Karas legt um zwei Prozentpunkte zu und liegt jetzt mit der SPÖ Kopf an Kopf auf Platz eins. Die SPÖ mit Eugen Freund hält sich stabil bei 24 Prozent.
42 % sehen Schaden für Straches Freiheitliche
Trotzdem kann Strache noch die Kurve erwischen: Denn eine überwiegende Mehrheit begrüßt den Rücktritt des FPÖ-Rechtsaußen, in dessen Zeitschrift ja nicht nur David Alaba beschimpft worden war — sondern der auch die EU mit dem 3. Reich verglichen hatte. Bemerkenswerte 83 Prozent halten es für richtig, dass sich Mölzer von der FPÖ-EU-Wahlliste zurückgezogen hat.
Nicht ganz so klar indes die Antwort auf die Frage, ob der Skandal der FPÖ schadet: Immerhin 47 % sehen keinen Schaden durch Mölzer – 42 % aber sehr wohl.