Udo Jürgens lässt sich das Recht auf Kritik an Kärnten nicht wegnehmen, wie er jetzt wieder beweist. Für Kurt Scheuch ist das zu viel.
Nichts mit Schmuse-Nummer à la Merci, Cherie. Als „größte Peinlichkeit Mitteleuropas“ bezeichnete Sänger Udo Jürgens in einem Interview mit der Kleinen Zeitung sein Heimatland Kärnten. Und traf damit wieder punktgenau den Nerv der FPK. Sie wittert eine Frechheit. FPK-Klubobmann Kurt Scheuch forderte eine Entschuldigung sowie die Rückgabe des Landesordens.
Entschuldigung.
„Udo Jürgens ist unwürdig, Träger der höchsten
Auszeichnung Kärntens zu sein“, erklärte Scheuch am Samstag. Für ihn ist
sicher: „Kein einziger Kärntner hat es sich verdient, von Jürgens beschimpft
zu werden. Jürgens hat sich bei den Kärntnern zu entschuldigen und den
Landesorden zurückzugeben.“ Vor allem Jürgens Aussage, dass „nicht alle
Kärntner Nazis, nicht alle dumpf“ sind, lässt die Wogen hochgehen.
Blamabel.
Auch Jürgens’ Bruder kommt dran: „Offensichtlich hat
er sachlich so viel Ahnung wie sein Bruder, der via ORF in der Sendung ‚Im
Zentrum‘ vor einem Millionenpublikum mit blamabler Unwissenheit und
Hasstiraden glänzte,“ poltert Scheuch.
Meinung.
Rückendeckung bekommt Udo Jürgens hingegen vom Kärntner
SPÖ-Chef Reinhart Rohr: „Die Wahrheit ist den Menschen zumutbar.“ Jürgens
sei einer der größten Kärntner Künstler und „hat selbstverständlich das
Recht auf freie Meinungsäußerung“. Scheuch hält dem entgegen, dass Rohr die
Aussagen „entweder nicht verstanden“ hat, oder sie gutheiße: „Hier sind
weder Nazis noch dumpfe Kärntner zu Hause. Es ist eine Frechheit, solche
Aussagen zu verteidigen.“