Über braune Flecken bei den Blauen

FPÖ-Bericht lässt Identitäre aus

05.08.2019

Erste Einblicke gab die FPÖ in ihren 1.500 Seiten starken historischen Parteibericht.

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© APA/GEORG HOCHMUTH
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Die Liederbuch-Affäre der Burschenschaft Germania rund um FPÖ-Niederösterreich-Chef Udo Landbauer war der Anlass für die FPÖ, ihre Parteigeschichte aufzuarbeiten. Die Kommission von 16 Autoren und Historikern leitete der frühere FPÖ-Politiker Wilhelm Brauneder.

  • Geschichte. Der Bericht befasst sich mit der Parteigeschichte, auch mit der FPÖ-Vorgänger-Partei VdU, die von Anton Reinthaller gegründet wurde. Dass dieser einen SS-Ehrenrang innehatte, hält Brauneder jedoch für „irrelevant“.
  • Parlament. Thema sind parlamentarische Tätigkeiten, Reden und Anträge. Man wolle die FPÖler nach ihrer politischen Tätigkeit, nicht nach „privaten“ Aussagen bewerten, so Brauneder. „Einzelfälle“ wie das Rattengedicht sind ausgespart.
  • Burschenschaften. Die Burschenschaften werden behandelt, in die „privaten Vereine“ hineinschauen konnte man aber nicht.
  • Identitäre. Die brandaktuellen Verbindungen von FPÖ-Politikern zu den rechtsextremen Identitären wurden ganz ausgelassen. Erklärung vom Leiter der Referenzgruppe, Andreas Mölzer: „Das ist nichts Historisches.“ Auch die Verbindungen von Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache zu Neonazi Gottfried Küssel behandelt der Bericht nicht.

Nach Durchsicht ­israe
lischer Historiker soll der Bericht veröffentlicht ­werden. Kritik gab es von der SPÖ. Sie spricht von einem „peinlichen Eiertanz“.

 

 

Wahl: Blaue mit Routiniers & Ritter

Die FPÖ reichte am Montag ihre Bundesliste ein. Die Parteispitzen Norbert Hofer und Herbert Kickl stehen auf den ersten beiden Plätzen vor Ex-Staatssekretär Hubert Fuchs. Dahinter folgen parlamentarische Routiniers. Einziger Quereinsteiger: Norbert van Handel, Mitglied des elitären St.-Georgs-Ordens und Ritter des Oranje-Nassau-Ordens.

Die Fleißigsten

1. Norbert Hofer

2. Herbert Kickl

3. Hubert Fuchs

4. Petra Steger

5. Susanne Fürst

Debora Knob

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