Wechsel zu Blauen
FPÖ: Das bringt Lugar für Strache
11.08.2017
Ex-Stronach-Mann Robert Lugar zieht fix wieder in den Nationalrat – für die FPÖ.
Ein bisschen erhöhte Parteichef Heinz-Christian Strache die Spannung noch: Weil u. a. ÖSTERREICH den Wechsel Lugars zur FPÖ bereits gemeldet hatte, präsentiert der FPÖ-Chef am Freitag zunächst die oö. Anwältin und ORF-Publikumsrätin Susanne Fürst als neue FPÖ-Kandidatin. Sie war bisher dadurch aufgefallen, dass sie im ORF-Gremium ZiB 2-Moderatorin Lou Lorenz-Dittlbacher „einen bösen Blick wie eine Klapperschlange“ unterstellt hatte.
Politchamäleon war bei FPÖ, BZÖ und Stronach
Doch dann war es offiziell: Robert Lugar (47) wurde als Nummer 8 auf der Bundesliste präsentiert, ein sicherer Platz. Das Politchamäleon – Lugar hatte es von der FPÖ über das BZÖ zu Stronach verschlagen – lobte die FPÖ über den Klee: „Im Herzen war ich immer Freiheitlicher.“ Und Strache witzelte: „Natürlich ist Robert Lugar g’scheiter geworden.“
Doch was bringt Lugar der FPÖ überhaupt? ÖSTERREICH befragte den Politikexperten Peter Plaikner, und der sieht schon einen Nutzen des Querumsteigers für Strache: „Lugar hat als Stonach-Klubchef jahrelang jede Menge TV-Auftritte absolviert. Sein Bekanntheitsgrad kommt dem von NEOS-Chef Matthias Strolz gleich.“ Man dürfe nicht vergessen: „2013 haben 6,7 % Stronach gewählt, als Protestwähler. Gut, einige werden zu Pilz gehen, aber viele sind für die FPÖ ansprechbar.“
Frauenquote. Zudem versucht die FPÖ, eine alte Scharte auszuwetzen: ihre blamable Frauenquote im Parlament. Auf den ersten zehn Plätzen der Bundesliste finden sich hinter Strache, Vizeparteichef Norbert Hofer und Parteigeneral Herbert Kickl vier Frauen: auf Platz 4 die junge Salzburger Parteichefin Marlene Svazek, die beiden Abgeordneten Dagmar Belakowitsch-Jenewein und Carmen Schimanek – und eben Anwältin Fürst.(gü)