Die Blauen beantragen im Nationalrat eine deutschsprachige Produktkennzeichnungspflicht.
Der FPÖ ist die neue zweisprachige Beschriftung der Milch der NÖM ein Dorn im Auge. Die niederösterreichische Molkerei beliefert seit knapp einem Monat rund 300 türkische Supermärkte und Geschäfte in Ostösterreich mit Vollmilchpackungen, die sowohl deutsch als auch türkisch bedruckt sind. Die Freiheitlichen befürchten, dass dadurch der Entstehung von Parallelgesellschaften Vorschub geleistet wird.
"Fatales Zeichen für Parallelgesellschaften"
FPÖ-Generalsekretär
Harald Vilimsky sieht darin "ein fatales Zeichen von Desintegration und für
Parallelgesellschaften". Derartiges könne politisch nicht akzeptiert werden. Die
FPÖ wird daher einen Antrag auf deutschsprachige
Produktkennzeichnungspflicht im Nationalrat einbringen.
"Für Einheimische unlesbar"
In Österreich
verkaufte Produkte sollten auch mit Ausnahme des Produktnamens in deutscher
Sprache gekennzeichnet sein. Lasse die Politik die NÖM-Linie jetzt durch,
sei es nur eine Frage der Zeit, bis noch mehr heimische Produkte türkisch
oder sogar arabisch gekennzeichnet wären und damit überhaupt für
einheimische Konsumenten unlesbar wären.
"Migranten sprechen nicht deutsch"
Gerade durch den
Umstand, dass in Österreich ein Gutteil der Migranten überhaupt kein Deutsch
spreche, sei die Türk-Milch von NÖM einfach untragbar und politisch ein
Signal in die völlig falsche Richtung.
BZÖ erkennt "leider Realität"
Die Orangen
schließen sich der blauen Meinung nur bedingt an. "Wenn ein privates
Unternehmen im Sinne der Kundenorientierung die Packerln in einer anderen
Sprache anschreibt, dann ist das vom wirtschaftlichen Standpunkt aus
verständlich", so BZÖ-Generalsekretär Christian Ebner. Zudem
zeige sich hier nur ein Symptom, nicht aber die Ursache der
Parallelgesellschaften, die "vor allem in Wien leider schon Realität sind".
"SPÖ drückt beide Augen zu"
Die Politik habe
sich nicht in Geschäftsideen einzumischen, sie müsse verhindern, dass
Parallelgesellschaften immer größere Dimensionen annehmen, meint Ebner. Es
müsse endlich Wert auf das Beherrschen der Deutschen Sprache bei der
Einbürgerung gelegt werden. Speziell in der Bundeshauptstadt würden bei den
Sprachtests "im Auftrag der SPÖ beide Augen zugedrückt".