Putin will dem „Anschluss“-Referendum internationale Legitimität verschaffen.
Zwei Millionen Urkainer auf der Krim sind am Sonntag dazu aufgerufen, über ihre Zukunft abzustimmen. EU und USA halten das Referendum für illegal. Nicht so der FPÖ-Abgeordnete Johannes Gudenus und sein Parteifreund Johannes Hübner. Das reiselustige Duo, das schon Tschetscheniens umstrittenen Präsidenten Ramsan Kadyrow in Gronsy besucht hat, wird heute zuerst nach Moskau und dann weiter nach Simferopol auf die Krim reisen: „Warum nicht?“, fragt Gudenus im ÖSTERREICH-Gespräch: „Österreich ist ein neutrales Land Wir schauen uns das einfach an und bilden uns danach eine Meinung“.
Andreas Mölzer, FPÖ-Europaabgeordneter, an den die Krim-Einladung ursprünglich ging, sieht das deutlich anders: Er wolle "sich nicht einen Wochenendausflug auf die Krim von Moskau finanzieren lassen, um einen Persilschein auszustellen", sagte er der APA.
Eingeladenen zum zweifelhaften Wochenendausflug haben russischen NGO’s in Brüssel. Mit auf der Einladungsliste stehen der französische Front National (FN), die italienische Lega Nord, der belgische Vlaams Block. FN-Chefin Marine Le Pen sagte am Mittwoch, ihre Partei habe noch nicht entschieden, ob sie dem Aufruf folgen werde. Prinzipiell begrüßte sie jedoch die Einladung. Je mehr Beobachter dabei seien, desto besser seien die Garantien für eine korrekte Abwicklung des Referendums, sagte Le Pen.
Die EU betrachtet das Referendum auf der Krim als illegal. Die G-7-Staaten haben bereits angekündigt, dass sie das Ergebnis nicht akzeptieren werden. Die Osze bleibt von der Million ausgeschlossen. Deshalb wird es nach jetzigem Stand auch nur russische Wahlbeobachter und Gudenus und Co. geben.