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Loch von zehn Millionen

FPÖ: Kein Geld, kein Konzept

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Die FPÖ rechnet seit Langem mit Neuwahl, ist aber unvorbereitet: kein Geld, wenig Zeit.

Norbert Hofer hat der ÖSTERREICH-Redaktion schon während seines Präsidenten-Wahlkampfs eine Wette über ein „superfeines Abendessen“ angeboten: Am 21. Mai wird gewählt.

Trotzdem wird auch die FPÖ von Kerns Neuwahl-Plan überrascht – sie will viel lieber erst im Herbst oder erst 2018 wählen.

Teurer Wahlkampf

Grund: Das liebe Geld. Die FPÖ hat ihr gesamtes Budget in den Hofer-Wahlkampf gesteckt. Der war so teuer, dass die Partei angeblich 10 Millionen Minus hat – im Prinzip kein Problem, weil 2017 im Übermaß Parteien- und Klubförderung fließt.

Für einen neuen Wahlkampf ist jedoch definitiv kein Geld da. Die FPÖ müsste Kredite aufnehmen, um sofort einen Frühjahrs-Wahlkampf finanzieren zu können. Keine leichte Sache, wenn man weiß, wie lange Banken-Verhandlungen dauern können.

Die „Mutter aller Wahl-Schlachten“, die nun auf Strache und die FPÖ zukommt, wird mindestens 30 bis 40 Millionen Euro kosten – das Doppelte des Hofburg-Marathons. Und: Ohne Plakat- und Inseraten-Schlacht hat Strache gegen Kern in ­einem Kanzler-Personality-Wahlkampf keine Chance.

Lungenentzündung

Dazu kommt ein weiteres Problem: HC Strache ist seit einigen Monaten gesundheitlich schwer angeschlagen. Er ist immer wieder krank, hat zuletzt durch seinen Einsatz sogar eine Lungenentzündung übertaucht. Mittlerweile ist HC wieder fit – aber seine engste Umgebung fürchtet, ein Stress-Wahlkampf könnte ihn gesundheitlich überfordern.

Deshalb will die FPÖ eigentlich mit einem Spitzen-Duo Strache-Hofer antreten. Doch das wäre bei einem Brutal-Wahlkampf „Kern-Strache“ um den Kanzler kontraproduktiv, weil Strache dann so präsent und unumstritten wie nur möglich sein muss. Es wird hart für HC.

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