Loch von zehn Millionen
FPÖ: Kein Geld, kein Konzept
25.01.2017Die FPÖ rechnet seit Langem mit Neuwahl, ist aber unvorbereitet: kein Geld, wenig Zeit.
This browser does not support the video element.
Norbert Hofer hat der ÖSTERREICH-Redaktion schon während seines Präsidenten-Wahlkampfs eine Wette über ein „superfeines Abendessen“ angeboten: Am 21. Mai wird gewählt.
Trotzdem wird auch die FPÖ von Kerns Neuwahl-Plan überrascht – sie will viel lieber erst im Herbst oder erst 2018 wählen.
Teurer Wahlkampf
Grund: Das liebe Geld. Die FPÖ hat ihr gesamtes Budget in den Hofer-Wahlkampf gesteckt. Der war so teuer, dass die Partei angeblich 10 Millionen Minus hat – im Prinzip kein Problem, weil 2017 im Übermaß Parteien- und Klubförderung fließt.
Für einen neuen Wahlkampf ist jedoch definitiv kein Geld da. Die FPÖ müsste Kredite aufnehmen, um sofort einen Frühjahrs-Wahlkampf finanzieren zu können. Keine leichte Sache, wenn man weiß, wie lange Banken-Verhandlungen dauern können.
Die „Mutter aller Wahl-Schlachten“, die nun auf Strache und die FPÖ zukommt, wird mindestens 30 bis 40 Millionen Euro kosten – das Doppelte des Hofburg-Marathons. Und: Ohne Plakat- und Inseraten-Schlacht hat Strache gegen Kern in einem Kanzler-Personality-Wahlkampf keine Chance.
Lungenentzündung
Dazu kommt ein weiteres Problem: HC Strache ist seit einigen Monaten gesundheitlich schwer angeschlagen. Er ist immer wieder krank, hat zuletzt durch seinen Einsatz sogar eine Lungenentzündung übertaucht. Mittlerweile ist HC wieder fit – aber seine engste Umgebung fürchtet, ein Stress-Wahlkampf könnte ihn gesundheitlich überfordern.
Deshalb will die FPÖ eigentlich mit einem Spitzen-Duo Strache-Hofer antreten. Doch das wäre bei einem Brutal-Wahlkampf „Kern-Strache“ um den Kanzler kontraproduktiv, weil Strache dann so präsent und unumstritten wie nur möglich sein muss. Es wird hart für HC.