Strache kündigt an im Wahlkampf ordentlich mitzumischen.
Barbara Rosenkranz ist am Dienstag vom FPÖ-Parteivorstand einstimmig als Kandidatin für die Bundespräsidentschaftswahl am 25. April nominiert worden. Sie ist damit die einzige Gegenkandidatin des Amtsinhabers Heinz Fischer, die von einer Parlamentspartei ins Rennen um die Hofburg geschickt wird. Parteichef Heinz-Christian Strache, der sich in den Wahlkampf stark einmischen will, bezeichnete Rosenkranz bei einer anschließenden Pressekonferenz als eine "starke Frau, welche für Inhalte steht".
25 Prozent offizielles als Ziel
"Ich werde mit ihr
gemeinsam in diese Wahlbewegung gehen", kündigte Strache für den
Wahlkampf an. Hatte Strache vor dem Parteivorstand sogar 35 Prozent an
Wählerzustimmung für Rosenkranz für möglich gehalten, ging er diesmal noch
weiter: "Es ist auch möglich, dass Fischer die Wahl verliert."
Dies sei in einer Demokratie nicht auszuschließen. Rosenkranz selbst setzte
die Latte etwas tiefer als Strache oder FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky,
der von 25 Prozent gesprochen hatte: "Umfragen bestätigen derzeit 20
Prozent, darüber hinaus ist alles möglich."
Landesrätin für Baurecht und Tierschutz in Niederösterreich will Rosenkranz auch während des Wahlkampfes bleiben. "Ich werde meinen Amtspflichten nachkommen und die verbleibende Zeit dem Wahlkampf widmen."
FPÖ-Schiene
Rosenkranz will auch in ihrem Wahlkampf ganz auf
der FPÖ-Schiene fahren. So werden die Themen Europäische Union und
Einwanderung ganz oben auf der Agenda stehen, kündigte sie
Dienstagnachmittag an. Auch eine Wertedebatte über die Familie kündigte die
zehnfache Mutter an. Dem Amt des Bundespräsidenten will sie mehr Kompetenzen
geben.
"Es wird ein Angebot eines alternativen Amtsverständnisses sein", kündigte Rosenkranz ihren Wahlkampf an. Ihrer Meinung nach werden "entscheidende Themen gar nicht mehr hinreichend diskutiert". So etwa die Frage der Europäischen Union: "Wie sehen wir die EU und was hätte man als Bundespräsident zur größeren Akzeptanz und Demokratieentwicklung beitragen können?" So tritt die freiheitliche Abgeordnete, die bei der Ratifizierung der Beitrittsverträge der zehn neuen EU-Staaten 2003 im Parlament dagegen gestimmt hatte, für eine Volksabstimmung zum Lissabon-Vertrag ein.
Zuwanderung
Auch die Frage der Zuwanderung will Rosenkranz
thematisieren - staatstragender heißt es nun "über die Identität des Landes
diskutieren". Dabei müsse man sich die Frage stellen, "wieweit Einwanderung
im Land überhaupt möglich sein soll". Die Frage sei vor allem, ob die
Österreicher das überhaupt wollten. Für einen kompletten Einwanderungsstopp
sprach sich die FPÖ-Kandidatin allerdings nicht explizit aus. Man müsse etwa
unterscheiden, ob jemand aufgrund von familiären Verhältnissen komme oder
nicht. In der "Zukunftsfrage" Familie sieht sie ebenfalls Diskussionsbedarf.