Nächster Eklat?
FPÖ sieht neue Entgleisung des ORF-Chefs
12.02.2018
Die Freiheitlichen fordern den „sofortigen Rücktritt“ von Generaldirektor Wrabetz.
Nach dem Nazi-Eklat in Tirol startet die FPÖ nun einen Frontal-Angriff auf den ORF. Am Wochenende schnitt der ORF Tirol den Konter von FP-Chef Markus Abwerzger auf nazistische und antisemitische Aussagen eines 86-Jährigen weg. Dass der Mann zudem völlig unkommentiert im ORF von „stinkerten Juden“ und „Zucht und Ordnung in der Hitlerjugend“ schwafeln durfte, empörte viele – und wird wohl auch die Justiz auf den Plan rufen.
Erst am Sonntag Nachmittag reagierte der ORF-Generaldirektor dann doch: Alexander Wrabetz beauftragte ORF-Landesdirektor Helmut Krieghofer, einen Bericht zum Nazi-Eklat in einer ORF-Tirol-Reportage zu machen – und zwar bis morgen. Die verantwortliche Redakteurin wurde von der ORF-Wahl-Debatte ausgeschlossen. Fall für die Justiz. Wahrscheinlich kommt Wrabetz’ Flucht nach vorne zu spät – in der FPÖ wetzt man längst die Messer.
"Unfassbare Entgleisung"
Die Freiheitlichen wollen nun einen neuen Skandal entdeckt haben. Wrabetz soll einen Tweet, in dem FPÖ-Chef Strache, die Abgeordnete Schimanek und Abwerzger als NS-Verbrecher bezeichnet werden, gelikt haben. "Dieser neuerliche Skandal um den ORF muss nun endlich zu Konsequenzen führen. Ich fordere um eine sofortige Klarstellung zu diesem empörenden Verhalten des ORF-Generaldirektors. Es kann nicht sein, dass Wrabetz ein solch ungeheuerliches Statement eines linksradikalen Aktivisten mit einem ‚like‘ auszeichnet. Ein solches Verhalten ist eines Generaldirektors mehr als unwürdig und müsste einen sofortigen Rücktritt zur Folge haben “, so Generalsekretär Harald Vilimsky in einer Aussendung.
Im entbrechenden Tweet schreibt der Tiroler Blogger Markus Wilhelm von „drei schweren NS-Verbrechern in der schlagenden Verbindung Skalden“. Zu sehen sind dabei zunächst Strache, die Abgeordnete Schimanek und Abwerzger, darunter aber auch drei bekennende Nationalsozialisten, die der Verbindung angehörten. Dieses zweite Bild wurde beim Facebook-Posting von Vilimsky abgeschnitten.
Alexander Wrabetz hat sein Like inzwischen gelöscht.