Mariahilfer Straße:
FPÖ-Umfrage mit knapper Mehrheit gegen Fuzo
01.02.2013Wirtschaftstreibende wünschen sich Citybus bzw. längere Grünphasen für Fußgänger.
Die Frage, ob die Innere Mariahilfer Straße teilweise zur Fußgängerzone werden soll, wird in Wien derzeit durchaus intensiv diskutiert - nicht zuletzt von den Wirtschaftstreibenden. Die Wiener FPÖ hat sich nun bei Kaufleuten erkundigt, was sie von den Plänen halten. Ergebnis: Eine knappe Mehrheit votierte gegen die Fuzo. Die Antworten von 96 Geschäftsleuten liegen vor, 51 davon sprachen sich gegen eine Neugestaltung aus.
Die Umfrage repräsentiert die Meinung der kleineren Unternehmer, wie der Obmann des Vereins der Kaufleute der Mariahilfer Straße, Walter Bachofner, betonte. Der Verein hat die Befragung, die von der FPÖ-Initiative "Pro Mittelstand" und der FPÖ Wien initiiert wurde, durchgeführt. Dass vor allem kleinere Geschäfte geantwortet haben, liegt laut Bachofner daran, dass die großen Handelsketten an derartigen Befragungen meist nicht teilnehmen bzw. deren Geschäftsführer dies nicht dürfen.
Insgesamt standen vier Fragen auf dem Zettel, unter anderem auch zu einem möglichen "Mahü"-Citybus zwischen Westbahnhof und den Museen. Hier kreuzten 74 der 96 Antworter ein "Ja" an. Auch eine bessere Beleuchtung wurde urgiert, die zeitliche Einschränkung von Ladezonen hingegen abgelehnt. Eine klare Mehrheit sprach sich weiters für längere Grünphasen bei Fußgängerampeln aus.
Der Zweite Landtagspräsident Johann Herzog fühlte sich durch das Ergebnis der Initiative bestätigt: "Unsere Meinung ist, dass wir keine Umgestaltung brauchen. Das ganze ist ein Aktionismus von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (G)." Die Mariahilfer Straße solle, abgesehen von kleineren Änderungen, so bleiben wie sie ist. Laut FPÖ ist übrigens damit zu rechnen, dass noch weitere der ausgeteilten Fragebögen einlangen werden.
Die Mariahilfer Straße, die größte Einkaufsmeile des Landes, soll im mittleren Teil in eine Fußgängerzone bzw. - auf weiteren Abschnitten - in eine verkehrsberuhigte Zone umgewandelt werden. Offen sind derzeit unter anderem noch die Querungen, also die Frage, auf welchen Querstraßen Autos durchfahren dürfen. Dazu gibt es eine Anrainerbefragung, die von den angrenzenden Bezirken Mariahilf und Neubau durchgeführt wird.