++ Bundes-Orange bleiben alleine übrig +++ Dörfler bleibt Landeshauptmann +++
Das Kärntner BZÖ kehrt ins freiheitliche Lager zurück. Die mit Abstand stärkste Landesgruppe des Bündnisses schließt sich der FPÖ in einer Art CDU/CSU-Modell an, verzichtet auch auf den Namen BZÖ und wechselt die Farbe von orange auf blau. Dafür geben die Freiheitlichen ihre Kärntner Landesgruppe auf. "Willkommen daheim", frohlockte FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache bei der gemeinsamen Verkündigung mit dem Kärntner BZÖ-Chef Uwe Scheuch. Dieser meinte: "Es tut gut, wieder zu Hause zu sein."
BZÖ vor der Spaltung
Der BZÖ-Parlamentsklub steht damit vor der Spaltung. Scheuch kündigte an, dass sich Kärntner Abgeordnete aus dem Bündnis herausschälen, einen eigenen Klub gründen und mit der freiheitlichen Fraktion kooperieren. Eine Zusammenarbeit mit anderen Landesgruppen des Bündnisses schloss Strache ebenso aus wie einen Zusammenschluss mit dem Bundes-BZÖ.
Allerdings dürften auch nicht alle Kärntner im freiheitlichen Klub unterkommen. Lediglich fünf von sieben wechseln in die blaue Fraktion. Beim BZÖ-Landesparteivorstand in Klagenfurt haben am Mittwoch die Abgeordneten Martin Strutz, Maximilian Linder, Josef Jury und Sigisbert Dolinschek der CDU-CSU-Lösung zugestimmt. Dazu kommen dürfte noch Stefan Markowitz. Damit werden wohl BZÖ-Obmann Josef Bucher und Generalsekretär Stefan Petzner auf der Strecke bleiben. Der Name BZÖ verschwindet in Kärnten überhaupt, die Orangen nennen sich künftig lediglich Freiheitliche in Kärnten, Kürzel FPK.
Im Amt bleiben wird Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler (B), der sich lange gegen eine Kooperation mit den Freiheitlichen versperrt hatte. "Bei Verhandlungen ändern sich auch die Standpunkte." Er sehe die Zusammenarbeit sehr pragmatisch und sei auch von Anfang an mit dabei gewesen. Bundesweit strebt er für die Freiheitlichen nun Platz zwei an.
"Erbe Haiders weitergeführt"
Der Kärntner BZÖ-Chef Uwe Scheuch hat Vorwürfe zurückgewiesen wonach er durch die Fusion mit der FPÖ das Erbe des verstorbenen Kärntner Landeshauptmannes Jörg Haider verraten habe. "Ich führe das Erbe Jörg Haiders in den sicheren Hafen der freiheitlichen Zukunft." Er habe das Erbe nicht verraten, sondern es "zu einem guten Ende gebracht". Auch FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache verwies auf ein Gespräch mit Haider kurz vor dessen Tod.