FP-General Kickl spricht von "künstlicher Aufregung" und attackiert die SPÖ.
Ein Cartoon in der Wochenzeitung "Zur Zeit", der die Demonstrationen gegen den Akademikerball mit der "Kristallnacht" vergleicht, hat nun auch die Bundes-FPÖ auf den Plan gerufen. Generalsekretär Herbert Kickl verteidigte in einer Aussendung am Mittwoch den Vergleich und spielte den Ball an die Kritiker zurück: Die SPÖ wolle damit nur von ihrer Mitverantwortung an den Ausschreitungen ablenken.
"Die künstliche Aufregung der vereinten Linken über den vom Magazin 'Zur Zeit' verwendeten Begriff der 'Kristallnacht' ist nichts anderes als der Versuch einer Kindesweglegung, was die gewalttätigen Ausschreitungen rund um den Akademikerball betrifft", meinte Kickl. Führende Mitglieder der "sozialistischen Studenten, die als Kaderschmiede der Partei fungieren" seien an den Krawallen beteiligt gewesen.
Indes bemühte die FPÖ im Zusammenhang mit den Ausschreitungen wie angekündigt die Justiz. Eine Sachverhaltsdarstellung, die laut Aussendung am Mittwoch der Staatsanwaltschaft übermittelt wurde, soll den Verdacht der "Bildung einer kriminellen Vereinigung" klären. Im Visier haben die Freiheitlichen dabei die Jungen Grünen sowie die ehemalige ÖH-Chefin Janine Wulz.
"Es liegt ein Video vor, das Wulz im Gespräch mit den angereisten Chaoten und sogar als Aktivistin bei einer deren Protest-Kundgebungen zeigt", vermutet Wiens FPÖ-Klubchef Johann Gudenus Kontakte der Studenten-Funktionärin zum sogenannten Schwarzen Block. Die Gewaltexzesse seien "von langer Hand geplant" gewesen, glaubt er.
Die Sprecherin der Jungen Grünen, Diana Witzani, bezeichnete den Vorwurf einer kriminellen Vereinigung gegenüber der APA als absurd. "Wir sehen dem Ganzen gelassen entgegen und werden uns weder einschüchtern, noch die antifaschistische Arbeit einschränken lassen", reagierte sie auf die Anzeige. Auch für "gewaltfreie Proteste" würden sich die Jungen Grünen immer einsetzen.