Eine Spiel der Sozialistischen Jugend auf einem Fest schlägt hohe Wellen. Die FPÖ ist empört, während die SPÖ den Wirbel nicht versteht.
Ein von der Sozialistischen Jugend (SJ) aufgebautes Spiel sorgt nun österreichweit für Wirbel. Beim Familienfest in Groß-Enzersdorf war ein Dosenwerfen aufgebaut. Allerdings waren auf den Dosen Bilder von Ministern der ehemaligen türkis-blauen Regierung zu sehen. Was als Scherz gedacht war, schlägt nun hohe Wellen. Denn auch SPÖ-Landeschef in Niederösterreich Franz Schnabl posierte neben dem Spiel. Die FPÖ Groß-Enzersdorf zeigte sich schnell empört und wetterte auf Facebook: "Schämt Euch, ein Familienfest für derart grausliche und widerliche Politik zu missbrauchen!" Mittlerweile mischt auch die Freiheitliche Bundespartei mit. In einer Aussendung forderte FP-Generalsekretär Harald Vilimsky sogar eine offizielle Entschuldigung von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner.
Schnabl: "Das schlägt dem Fass den Boden aus"
Die Sozialdemokraten können die Aufregung darüber nicht verstehen. "Es war keine besonders kluge Aktion der SJ", so SPNÖ-Chef Franz Schnabl. Hinsichtlich der Kritik an der Aktion platzt SPÖ-Landeschef Schnabl aber der Kragen. "Jetzt sogar Aktionismus der Jugend derartig hochzuspielen, wo es in umgekehrter Form bestimmt Dutzende gleich geartete Vorfälle gäbe, die man thematisieren könnte, schlägt dem Fass den Boden aus", heißt es in einem Statement. Die Freiheitlichen sollten sich stattdessen selbst an der Nase nehmen. "Die FPÖ soll vor der eigenen Türe kehren – man erinnert sich noch lebhaft an die Sängerknaben, die Lieder vortrugen, die in den Regalen Österreichs keinen Platz mehr haben dürfen. Derzeit sieht sich die FPÖ in den Schlagzeilen mit Hausdurchsuchungen auf höchster politischer Ebene konfrontiert - aufgrund von Skandalen, die die Republik noch nicht gesehen hat."
"Wir möchten eine inhaltliche Auseinandersetzung und nichts anderes interessiert auch die NiederösterreicherInnen. Die Menschen brauchen endlich Politik, die sich darum kümmert, dass sie sich das Wohnen, Essen und öffentliche Verkehrsmittel leisten können. Und sie brauchen ein Top-Bildungs- und Gesundheitssystem. All das hat die türkis-blaue Regierung nicht zustande gebracht oder noch schlimmer, Funktionierendes einfach zerstört. ", so Schnabl. Am 29. September entscheiden die Wähler, wer die für sie wichtigsten Weichenstellung treffen kann, so der SPÖ-Landeschef und "nicht ob di eSJ ein Dosenwerfen veranstaltet hat oder der siebte Zwerg einer Ortspartei sich abfällig über irgendetwas äußert", so Schnabl.
Schnabl und Obereigner-Sivec am Familienfest.