Das „Austria Second“-Video schramme fast an Verhetzung vorbei.
Die Antwort der Niederlande auf Trumps Slogan "America first" wurde zum Internet-Hit. Seither haben sich auch andere Länder auf der ganzen Welt - darunter Portugal, Slowenien, Litauen, Belgien und Marokko - um den zweiten Platz nach den USA beworben. Gestern wurden gleich zwei österreichische Versionen des inoffiziellen Wettbewerbs präsentiert.
„Fourlaut“ veröffentlichte das Video „America First, Austria Second“ und geizt dabei nicht mit Klischees. Neben Landschaftsaufnahmen dürfen weder Felix Baumgartner, Arnold Schwarzenegger (als Sprecher) noch der kultige FPÖ-Pressesprecher Johann Überbacher fehlen.
Auch in der ORF-Comedy-Sendung "Willkommen Österreich" wurde schließlich am Dienstag ein Video präsentiert. .
Auch diese Version spielt mit Klischees, Vorurteilen und "alternativen Fakten". So muss etwa der Fall Fritzl als Beleg für österreichischen Familiensinn herhalten. "Du hast einmal gesagt, du würdest etwas mit Ivanka anfangen, das ist recht üblich in Österreich", heißt es dazu in dem Video mit Blick auf den Inzestfall und die Tochter des US-Präsidenten.
Außerdem sei Österreich für seine Willkommenskultur bekannt. "Deswegen sagen wir ' Flüchtlinge Willkommen' (...) und schicken sie nach Deutschland weiter" Österreich müsse demnach nicht einmal eine Mauer bauen. Österreichs Familien wären demnach besonders gut, weil sie "keine ausländischen Einflüsse und die beste DNA für Generationen haben".
Dieses Video von Willkommen Österreich dürfte der FPÖ aber nicht besonders gut gefallen haben. Generalsekretär und Mediensprecher Herbert Kickl schreibt in einer Aussendung: „Gute Satire ist wichtig und muss auch im TV seinen Platz finden, aber muss ein derartiges Satirevideo, das eigentlich von Anfang bis zum Ende unser ganzes Land samt ihren Persönlichkeiten ‚herunterdodelt‘, mit Zwangsgebühren eines öffentlich-rechtlichen Senders finanziert werden?“
Generaldirektor Wrabetz müsse sich entscheiden, ob er den ORF „nur mehr auf eine Satire-Plattform reduzieren und dem Bildungsauftrag überhaupt nicht mehr nachkommen möchte“, so Kickl weiter. Das Satirevideo schramme sogar knapp an Verhetzung vorbei „und das sollte in einem öffentlich-rechtlichen Sender nichts zu suchen haben“, so der FPÖ-Politiker abschließend. Das Video von Puls 4 erwähnt Kickl hingegen nicht.