Religion in Pass

FPÖ will noch härtere Gangart gegen Islam

16.01.2008

Die Behörden suchen weiter nach den Hintermännern der Drohungen gegen die Grazer FPÖ-Frontfrau Winter.

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Die Hintermänner der Internet-Drohungen gegen die Grazer FPÖ-Kandidatin Susanne Winter als Reaktion auf deren Anti-Islam-Slogans werden fieberhaft gesucht. Zuerst war ein Drohvideo aufgetaucht. Und dann schickte die Globale Islamische Medienfront GIMF ein E-Mail an ÖSTERREICH und den ORF, in dem es unmissverständlich heißt: „In den nächsten Tagen wird eine ausführliche Stellungnahme der GIMF folgen. Dort werden wir die Beweise dafür anführen, dass diese Beleidiger des Propheten getötet werden müssen.“

Religion im Reisepass
Die Sicherheitsbehörden geben Susanne Winter als Reaktion auf die Drohungen Personenschutz. Der FPÖ ist das aber nicht genug. Generalsekretär Harald Vilimsky forderte Rückendeckung für seine Parteikollegin von den offiziellen Repräsentanten Österreichs. Und er pochte auf eine härtere Gangart gegen den radikalen Islamismus. Erster konkreter Vorschlag: In allen Reisepässen sollte das Religionsbekenntnis eingetragen werden.

Alle auf Distanz
Eine Solidarisierung mit Winter kommt aber von keiner anderen Partei. Im Gegenteil. In der gestrigen Sondersitzung des Nationalrats forderten alle anderen Fraktionen eine Klarstellung durch FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache – ohne Erfolg. In Graz hat Winter sich und die FPÖ bereits völlig ins Abseits geschossen.

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Auch die Islamische Glaubensgemeinschaft macht weiter mobil. Obwohl die Staatsanwaltschaft Graz ohnehin prüft, hat die Glaubensgemeinschaft zusätzlich Strafanzeige gegen Winter eingebracht. „Wir wollten zeigen, dass hier eine inakzeptable Grenzüberschreitung begangen wurde“, sagte Omar al-Rawi von der Glaubensgemeinschaft zu ÖSTERREICH.

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