Bei den Blauen beißt Islam-Präsident Schakfeh mit seinem Wunsch nach einem Minarett in jedem Bundesland auf Granit.
Die FPÖ will eine österreichweite Volksbefragung zu "zentralen Themen des Islam in Österreich". Abgestimmt werden soll über ein Bauverbot von Minaretten und ein Verbot von Kopftüchern, so Generalsekretär Harald Vilimsky am Montag. Weiters will er noch abgefragt haben, ob Muslime eine Erklärung unterfertigen sollen, "in welcher sie die österreichische Rechtsordnung als über dem Koran stehend akzeptieren".
Vilimsky reagiert damit auf Aussagen des Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ), Anas Schakfeh, der sich langfristig eine adäquate Infrastruktur für die heimischen Muslime - also in jedem Bundesland eine erkennbare Mosche inklusive Minarett - gewünscht hatte. Außerdem sprach er sich gegen ein Burka-Verbot sowie verpflichtende Deutschkenntnisse für Zuwanderer vor deren Immigration aus.
"Fanatismus hat hier nichts verloren"
BZÖ-Generalsekretär
Christian Ebner betont natürlich die Religionsfreiheit und die Notwendigkeit
von Gebetsräumen für Muslime in Österreich, "dies
bedeutet aber nicht, dass in jedem Bundesland Moscheen oder Minarette
errichtet werden sollen. Man braucht kein Minarett als islamisches
Machtsymbol, um seine Religion auszuüben zu können."
Grundvoraussetzung sei, dass alle Zuwanderer die österreichische
Rechtsordnung über die religiösen Vorschriften stellen. "Fanatischer
Islamismus hat in Österreich nichts verloren", so der
BZÖ-Generalsekretär.
"Diktion der FPÖ ist faschistisch"
Anas Schakfeh
wehrt sich gegen Vilimskys Angriffe. "Die Diktion der jüngsten
FPÖ-Entgleisungen ist faschistisch", so Schakfeh. Derartige "Hasstiraden"
würden dem guten Ruf und Ansehen Österreichs schaden. Überrascht ist er "von
den jüngsten unqualifizierten und hetzerischen Äußerungen der FPÖ" aber
nicht. Mit der Forderung eines Zuwanderungsverbots für Personen aus dem
islamischen Raum würden nur "alle roten Linien und Grenzen der Vernunft"
überschritten. "In völliger Ignoranz will die FPÖ nicht wahrhaben, dass
Muslime längst Teil Österreichs sind und zu rund 50 Prozent österreichische
Staatsbürger."
Schakfeh betont, dass der Islam in Österreich staatliche Anerkennung genieße und die Religionsgemeinschaften einen auch im Ausland viel beachteten gedeihlichen Umgang und ständigen Dialog pflegten.