Die Quote hat die 40%-Marke überschritten. Aber: Nicht einmal ein Drittel der Führungskräfte ist weiblich.
Der Anteil der Frauen im öffentlichen Dienst ist in den vergangenen Jahren gestiegen, das geht aus dem Gleichbehandlungsbericht des Bundes 2008 hervor. Knapp über 40 Prozent der Bundesbediensteten sind heute Frauen (2005: 38,3 Prozent). Der Anteil der weiblichen Führungskräfte im öffentlichen Dienst ist zwar ebenfalls steigend, beläuft sich durchschnittlich aber nur auf 27,3 Prozent.
40%-Marke überschritten
Die Anzahl der beim Bund
Beschäftigten betrug 151.591 im Jahr 2007, 60.862 davon waren Frauen (40,1
Prozent). Zum Vergleich: Im Jahr 2005 betrug der Frauenanteil 38,3 Prozent,
2003 waren es 39,1 Prozent. Im Jahr 2001 lag die Quote im öffentlichen
Dienst bei 37,9 Prozent.
Die meisten bei Faymann + Hundstorfer
Die meisten Frauen sind im
Sozialministerium (64 Prozent), im Bundeskanzleramt (59,0 Prozent) sowie in
den Ministerien für Gesundheit (58,2 Prozent) und Bildung (58,3 Prozent)
tätig. Die wenigsten erwartungsgemäß in den Ressorts Verteidigung (12,5
Prozent) und Inneres (20,0 Prozent).
Mehr weibliche Chefs denn je
Der Anteil weiblicher Führungskräfte
ist in den vergangenen Jahren auf heute 27,3 Prozent gestiegen. 2005 betrug
er 27,2 Prozent, 2003 waren es 15,2 Prozent. 2001 waren 18,7 Prozent der
Chefsessel mit Frauen besetzt. Der Frauenanteil in der Führungsebene ist
derzeit im Bildungsministerium (50,3 Prozent) am höchsten, gefolgt vom
Gesundheitsressort (47,1 Prozent) und dem Bundeskanzleramt (44,3 Prozent).
Sexuell belästigt + schlecht bezahlt
Für die Jahre 2006 und
2007 wurde auch ein Gleichbehandlungsbericht für die Privatwirtschaft
erstellt. Dieser berichtet über die Arbeit der Gleichbehandlungskommission
(GBK) sowie der Gleichbehandlungsanwaltschaft (GAW). Die GBK prüft, ob das
Gleichbehandlungsgebot verletzt wurde. Insgesamt wurde die Kommission mit
der Prüfung von 138 Fällen betraut. Frauen, die sich öfter als Männer an die
Kommission wandten, taten das hauptsächlich wegen sexueller Belästigung oder
Diskriminierung beim Gehalt. Männer kritisierten hingegen
Ungleichbehandlungen bei den Preisen für Fußballtickets, Discoeintritten
oder Handytarifen.
Frauenquote im Parlament?
Anlässlich des Jubiläums "90 Jahre
Frauenwahlrecht" am 16. Februar verwies SPÖ-Frauenministerin Gabriele
Heinisch-Hosek auch auf die Frauenquote im Parlament: "Wir können
teils-teils zufrieden sein." Die Grünen und die SPÖ hätten eine "gute
Quote", während jene der "Rechtsparteien" eher beschämend sei. Je stärker
diese Fraktionen würden, desto weniger Frauen würden im Parlament vertreten
sein, stellte die Ministerin fest. Eine Debatte über eine Frauenquote im
Parlament sei jedenfalls zu führen.