Im weltweiten Frauenquoten-Ranking ist Österreich hinter Afghanistan zurückgefallen.
In der Bevölkerung sind Frauen in der Überzahl, im neuen Nationalrat aber nur eine schrumpfende Minderheit. Von den 183 Abgeordneten sind nur 50 Frauen, was eine Frauenquote von kümmerlichen 27,3 Prozent ergibt. Im weltweiten Vergleich der Interparlamentarischen Union liegt Österreich somit nur auf dem 28. Platz – knapp hinter dem islamisch geprägten Krisenstaat Afghanistan, wo im „Haus des Volkes“ dank einer Quotenregelung 67 Frauen (27,7 Prozent) sitzen.
Prammer: Quote oder Geldstrafen
Enttäuscht reagiert
Parlamentspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ). Um den Frauenanteil zu erhöhen
will sie jetzt „über neue gesetzliche Bestimmungen nachdenken“. Gegenüber
ÖSTERREICH nennt Prammer zwei internationale Beispiele: Fix reservierte
Plätze für Frauen oder weniger Klubförderung für die Parteien, wenn eine
bestimmte Frauenquote nicht erfüllt wird. „Interne Konsequenzen“ gegenüber
nachlässigen Ländergruppen will Prammer für die SPÖ anregen, da der selbst
angestrebte Frauenanteil von 40 Prozent klar verfehlt wird.
Freilich ist die rote Frauenquote immer noch besser als jene der ÖVP, die nur 13 weibliche Abgeordnete aufbietet. Als Männerparteien präsentieren sich auch FPÖ und BZÖ, während die Grünen ihre 20 Mandate gerecht unter den Geschlechtern teilen.
Frauen in nationalen Parlamenten:
Rang |
Land |
Frauenanteil |
1 |
Ruanda |
56,3% |
2 |
Schweden |
47,0% |
3 |
Kuba |
43,2% |
4 |
Finnland |
41,5% |
5 |
Argentinien |
40% |
6 |
Niederlande |
39,3% |
7 |
Dänemark |
38% |
8 |
Angola |
37,3% |
9 |
Costa Rica |
36,8% |
10 |
Spanien |
36,3% |
27 |
Afghanistan |
27,7% |
28 |
Österreich |
27,3% |