Rektoren-Plan

Freier Uni-Zugang soll fallen

29.01.2007

Die Rektoren hoffen auf ein Ende der Massenuni: entweder mit Hilfe eine fixen Anzahl von Studienplätzen oder mit Auswahl der Studenten.

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© APA/HERBERT PFARRHOFER
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Die Rektorenkonferenz will die „"Heilige Kuh freier Hochschulzugang schlachten“, sprich: das Thema enttabuisieren. Dazu präsentierten sie ausgerechnet auf der Veterinärmedizinischen Universität Wien das 600 Seiten dicke Buch „Hochschulzugang in Österreich“. Eine der wichtigsten Aussagen der Rektoren in ihrem Zehn-Thesen-Papier: Die derzeitigen Betreuungsverhältnisse auf den Universitäten seien "inakzeptabel“. „Wir brauchen in den Massenfächern eine klare Studienplatzfinanzierung. Wir brauchen das Bekenntnis der öffentlichen Hand, welche Kapazitäten es geben soll und die dafür ausreichende Finanzierung“, brachte es Rektoren-Chef Christoph Badelt gegenüber ÖSTERREICH auf den Punkt. Komme die Politik dieser zentralen Forderung nicht nach, sollen sich die Universitäten die Studienbewerber nach Qualifikation auswählen dürfen. Ein Numerus clausus wird von den Uni-Chefs aber klar abgelehnt.

25 Studenten pro Lehrer
Laut aktuellen Daten kommen durchschnittlich 25 Studenten auf einen Hochschullehrer. Mehr als die Hälfte der Studenten (130.000) würden sich in Fächern mit einer "ungünstigen Betreuung“ befinden, ein knappes Drittel (72.000) in Studienrichtungen mit einer "extrem ungünstigen Betreuung“, erklärte der Hochschulforscher Hans Pechar.

Der erste Adressat der Thesen der Rektorenkonferenz ist VP-Wissenschaftsminister Johannes Hahn. Bei seiner kurzen Ansprache betonte Hahn, das Thema Uni-Zugang mit "Intensität und Leidenschaft“ diskutieren zu wollen.

Weniger Studenten
Die Rektoren wollen sich nun nicht in die Rolle gedrängt fühlen, für eine Reduktion der Studierenden einzutreten, betonte Badelt. Genau das ist für Barbara Blaha, Vorsitzende der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH), aber das Problem: Die Forderung der Uni-Chefs gehe "Hand in Hand“ mit Zugangsbeschränkungen. Besonders sauer stößt ihr auf, dass die Rektoren generell für eine Auswahl nach Qualifikation bei Magister- und Doktoratsstudien eintreten. "Dann würden tatsächlich nur wenige eine Ausbildung auf einem akademischen Niveau genießen können.“

Folgenschwere Selektion
Die Rektoren wollen mehr Studenten aus bildungsfernen Schichten auf den Universitäten sehen: Der "wichtigste Hinderungsgrund" sei der "stark selektive Charakter“ des Sekundarschulsystems.

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