Das 15-jährige Asyl-Mädchen ist in den Alltag zurückgekehrt und war heute zum ersten Mal wieder in der Schule.
"Schön, dass du wieder da bist, wir haben dich lieb." Die 15-jährige Arigona Zogaj, die aus Angst vor der Abschiebung in den Kosovo zwei Wochen untergetaucht war, ist am Dienstag in der Polytechnischen Schule von Vöcklamarkt (Bezirk Vöcklabruck) in Oberösterreich freudig empfangen worden. Pfarrer Josef Friedl, der das Mädchen seit gut einer Woche betreut, wirkte sichtlich erleichtert: "Ich hoffe, dass jetzt wieder Normalität einkehrt", erklärte der Geistliche im Gespräch.
Arigona umarmt eine Schulfreundin. (c) Thomas Leitner/ÖSTERREICH
Freudenchöre für Arigona
"Arigona! Arigona!
Arigona!" Die Freudenchöre wollten nicht enden. Warum die 15-Jährige so
beliebt ist, brachte Claudia aus der Parallelklasse auf den Punkt: "Mit
ihr hat man immer eine Gaudi." Auf dem Weg zur Schule habe Arigona
stets alle unterhalten, erzählte Mitschülerin Anna. "Der
ganze Bus hat gelacht." An eine mögliche Abschiebung des Mädchens will
sie gar nicht denken: "Das wär' voll arg."
"Bin froh, wieder da zu sein!"
Arigona, mit Blumen und
einem Freundschaftsband bedacht, strahlte bei der Begrüßung vor der Schule
über das ganze Gesicht: "Das ist ein gutes Gefühl." Sie
habe ihre Freunde sehr vermisst und sei froh, wieder da zu sein. Nach einem
kurzen Empfang im Turnsaal mit Schülern und Lehrern ging das Mädchen in
Begleitung von zahlreichen Fotografen und Kamerateams in ihre Klasse. Bunte
Botschaften schmückten ihre Schulbank, "Arigona is back" war
u.a. zu lesen.
Blumenstrauß für den Direktor
"Ich hab' auch viel
geschummelt", scherzte Friedl mit den Schülern. Es wäre wunderbar, wenn
am Mittwoch wieder der ganz normale Schulalltag einkehren würde, betonte der
Geistliche, der für Direktor Andreas Berger - stellvertretend für den
gesamten Lehrkörper - einen Blumenstrauß mitgebracht hatte. Es sei schön zu
sehen, "wie viele Kinder sich freuen", sagte Berger: "Ab
morgen wollen wir eine Ruhe haben."
Platter bleibt eisern
ÖVP-Innenminister Günther Platter macht
der Familie Zogaj weiter keine Hoffnung, dass der abgeschobene Vater mit den
vier Geschwistern wieder nach Oberösterreich zurückkehren darf. In der ZiB2
am Montagabend erklärte Platter, eine Rückkehr sei "nicht
vorgesehen".